Stationäre Cannabisbehandlung
Dazu gehören:
- Kombination mit anderen psychotropen Substanzen
- schwere komorbide Störungen
- wiederkehrende Rückfallgefährdung
- Ausprägung des Entzugssyndroms
- Schwere der Folgeschäden
Auf der Grundlage von modularen Kombinationsbehandlungen ist ein stationäres Modul indiziert, wenn sich die Beeinträchtigungen v.a. auf die Ebene der psychischen Funktionen, der alltagsrelevanten Kontextfaktoren und die alltagsrelevante Aktivitäten und Teilhabe bezieht. Diese Rehabilitanden haben ihr Umfeld trotz isoliertem Cannabiskonsum im Drogenmilieu gesucht, eine soziale Unterstützung durch eine Familie oder einen Freundeskreis ist allenfalls ansatzweise gegeben. Es fand eine Identifikation mit den Gepflogenheiten und der Atmosphäre im Drogenmilieu statt.
Das Rehabilitandenseminar Cannabis ist der zentrale suchtspezifische Baustein des zielgruppenspezifischen Angebotes für Cannabis-Konsumenten. Die empfohlenen Kurzinterventionen bestehen aus einer Kombination von motivationsverstärkenden und kognitiv-verhaltens-therapeutischen Elementen und individueller Beratung im Sinne eines Case Managements (Empfehlungsklasse A). Oberstes Ziel für diese Zielgruppe ist die langfristige Stabilisierung der Cannabisabstinenz bzw. eine deutliche Reduktion des Cannabiskonsums. Dazu werden für die Rehabilitanden jeweils individuelle Ziele und Behandlungsschwerpunkte formuliert, die das Oberziel unterstützen. Edukative Einheiten und gruppendynamische Einheiten ergänzen das therapeutische Vorgehen. Das Rehabilitandenseminar Cannabis wird wöchentlich in 90-minütiger Gruppensitzung oder in regelmäßigen Einzelgesprächen durchgeführt.
Insgesamt zielt die Behandlung darauf ab, in einem zeitlich begrenzten stationären Rahmen wesentliche Grundlagen zur Wiedererlangung oder Verbesserung der beruflichen und sozialen Teilhabe und zur Nutzung längerfristiger ambulanter Rehabilitationsangebote zu legen.