Stationäre Behandlung von Trauma und Sucht
In diversen wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich traumatische Erfahrungen bzw. daraus resultierende psychische Beeinträchtigungen und Substanzkonsum bei vielen Betroffenen in komplexer Weise wechselseitig bedingen und aufrechterhalten.
Bei der posttraumatischen Belastungsstörung handelt es sich nach ICD 10 um eine verzögerte (protrahierte) Reaktion auf belastende Ereignisse oder außergewöhnliche Situationen. Die Störung und dessen Ausmaß werden nicht allein durch das Trauma an sich definiert, sondern auch durch die subjektive Reaktion, Risikofaktoren und Ressourcen bei dem Betroffenen, die eine individuell sehr unterschiedliche Verarbeitungsfähigkeit nach sich ziehen. Die Störung kann einen derart chronischen Verlauf nehmen, dass es zu einer tiefgreifenden Veränderung der Persönlichkeitsstruktur kommt. Diese ist nicht durch eine verstärkte Ausprägung primärer Persönlichkeitszüge charakterisiert, sondern durch das Auftreten neuer Symptome (feindliche und misstrauische Haltung, sozialer Rückzug, Entfremdung, Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit, chronische Nervosität wie bei ständiger Bedrohung). Einer Metaanalyse von van Erren und Taylor (1998) hat zeigen können, dass sich durch Elemente der traumazentrierten Fachberatung Behandlungsergebnisse verbessern lassen. Auch neuere Untersuchungen, wie beispielsweise die Multicenterstudie des NSF (2004), weisen darauf hin, das eine integrierte Traumabearbeitung in der Behandlung von suchtmittelabhängigen Patienten, von denen bis zu 40% eine entsprechende Störung aufweisen, unerlässlich ist.
Die Fachklinik hält ein Trauma-sensibles Setting, Elemente der traumazentrierten Fachberatung sowie das Therapiemanual "Sicherheit finden" für die Behandlung bereit.