Weihbischof Johannes Wübbe segnete ein neues Wandkreuz und den Erweite-rungsbau der Fachklinik Nettetal. Chefärztin Dr. Elke Sylvester und Klinikmana-ger Hans-Jürgen Boder begleiteten Wübbe beim Gang durch das Haus.Caritas / Roland Knillmann
Seit 1982 werden in der Fachklinik Nettetal, Wallenhorst, drogenabhängige Männer behandelt. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Fachklinik stetig gewachsen. Nun wurde ein Erweiterungsbau bezogen und durch Weihbischof Johannes Wübbe eingesegnet.
"Wenn man mit einer Suchterkrankung hierher kommt und am Boden liegt, dann ist es als erstes der menschliche Umgang hier, der wieder aufbaut." Jost L., aktuell Patient in der Fachklinik Nettetal, beschreibt mit diesen Worten die wichtigste Erfahrung, die er mit seiner Therapie verbindet.
Nach 20 Jahren Suchtkarriere hat der sympathische Mann den Absprung geschafft und ist nun bereits seit einigen Monaten in der Caritas-Einrichtung, um seine Erkrankung zu bearbeiten und ein suchtfreies Leben führen zu können.
Die Rahmenbedingungen dafür sind nun weiter verbessert worden, da die Fachklinik ein weiteres Gebäude erhalten hat.
Conrad Tönsing, Geschäftsführer der CRT Caritas Rehabilitation und Teilhabe GmbH, die Träger der Fachklinik Nettetal ist, erläutert: "Mit dem Erweiterungsbau sind wir gleich mehrere Schritte zur Verbesserung unseres Angebots gegangen. Zum einen erweitern wir das Platzangebot von 37 auf 42 Plätze. Zum anderen bauen wir durch die 18 neuen Einzelzimmer die Doppelzimmer in der Einrichtung ab. Das verbessert die Unterbringung der Patienten erheblich."
Chefärztin Dr. Elke Sylvester ergänzt: "Mit einer neuen medizinischen Abteilung, einer neuen Lehrküche und einem neuen Sport- und Fitnessbereich, zu dem auch eine Sauna gehört, optimieren wir auch die Funktions- und Freizeitbereiche."
Dr. Elke Sylvester erläutert die Aufgabe der Fachklinik: "Wir bearbeiten mit den Patienten ihre seelischen und körperlichen Störungen, damit sie ein abstinentes Leben erreichen." Zugleich, so Klinikmanager Hans-Jürgen Boder, werden die Rehabilitanden bei ihrem Einstieg in den oder einem Neubeginn am Arbeitsmarkt begleitet: "Unser Ziel ist es, jeden Patienten wieder ins Erwerbsleben zu bringen."
Deshalb schließt sich an die Therapie eine bis zu 16 Wochen dauernde "Adaptionsphase" an. Die Patienten leben zwar noch auf dem Gelände der Fachklinik, orientieren sich jedoch schon stark am Leben außerhalb des Hauses, um alles, was sie in der Therapie gelernt haben, auch unter realen Bedingungen umzusetzen.
Der Erweiterungsbau wird diese Phase noch verbessern. Conrad Tönsing dazu: "Wir können nun eines der bereits bestehenden Gebäude komplett nur mit Patienten der Adaptionsphase belegen, so dass die individuellen Ziele und damit verbundenen Anforderungen der Männer erheblich besser berücksichtigt werden können."
Die Fachklinik Nettetal besteht nun aus fünf Gebäuden und einer Werkstatt.
Caritasdirektor Franz Loth, Klinikmanager Hans-Jürgen Boder, Chefärztin Dr. Elke Sylvester und Geschäftsführer Conrad Tönsing nehmen den symbolischen Schlüssel von Architekt Veit Stefener entgegen (v. links)Caritas / Roland Knillmann
Der neue Erweiterungsbau hat rund 4 Millionen Euro gekostet und wurde in eineinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt.
Das neue Gebäude umfasst 18 Einzelzimmer, eine Lehrküche, einen umfangreichen Sport- und Fitnessbereich und moderne Therapie- und Tagungsräume.