Günter Sandort, Geschäftsführer der CRT Caritas-Reha und Teilhabe GmbH, übergibt die Reha-Zukunftsstaffel an den Bundestagsabgeordneten Jens Beeck und FDP-Politikerin Beate Laake. Klinikmanagerin Maj-Britt Ahrens-Westerlage (rechts) wünscht sich mehr Digitalisierung für die Fachklinik Hase-Ems.Nadin Kohlbrecher
Fachkräftemangel, Digitalisierung, explodierende Energiekosten und Legalisierung von Cannabis - um diese Themen drehte es sich bei dem Besuch des Bundestagsabgeordneten Jens Beeck. Der FDP-Politiker informierte sich gemeinsam mit seinen beiden Parteikolleginnen Wiebke Plascher (stellv. Kreisvorsitzende in der Grafschaft Bentheim) und Beate Laake (Vorsitzende des Kreisverbands Emsland) über die drängenden Themen in der Caritas-Suchthilfeeinrichtung. Der Besuch stand unter dem Motto "Reha braucht Dich!" - einer Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (kurz: DEGEMED), die sich für eine Stärkung von Reha-Angeboten einsetzt.
Klinikmanagerin Maj-Britt Ahrens-Westerlage schilderte die besonderen Herausforderungen für die Fachklinik Hase-Ems: "Der Fachkräftemangel trifft uns hart. Für hochqualifiziertes Personal ist ein Standort im ländlichen Raum oftmals weniger attraktiv." Zusätzlich gelten für das Fachpersonal hohe Qualifizierungsstandards: "Die Wege zu den notwenigen Fortbildungsorten in Münster, Osnabrück oder Bremen sind lang und ein Zeitfresser für die Mitarbeitenden." In der Corona-Pandemie habe man gute Erfahrungen mit digitalen Angeboten gemacht, die aktuell nach und nach wieder zurückgefahren werden. Auch die Möglichkeit für digitale Therapieangebote hätten sich während der Corona-Pandemie bewährt. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dieses Angebot eine sinnvolle Ergänzung der face-to-face Therapie ist. Die Versorgung der Patienten im ländlichen Raum kann auf diese Weise verbessert werden. Wir wünschen uns, dass der Kostenträger solche Angebote in Einzelfällen weiterhin finanziert", so Ahrens-Westerlage. Jens Beeck betonte, dass die Digitalisierung ein wichtiges Ziel der aktuellen Regierung sei und es sinnvoll sei, einen Teil der Leistungen digital zu erbringen. "Wir brauchen dafür aber auch gut abgesicherte und funktionierende Tools. Daran hapert es noch an einigen Stellen", so der FDP-Politiker.
Günter Sandfort, Geschäftsführer der CRT Caritas-Reha und Teilhabe GmbH, machte deutlich, dass die explodierenden Energiekosten auch die Einrichtungen der Suchthilfe hart treffen. "Für das Jahr 2022 rechnen wir mit gravierenden Mehrkosten in Höhe von 160.000 Euro allein für unsere GmbH." Jens Beeck stellte klar: "Wir werden für die Energiekosten Lösungen finden müssen - da bin ich sicher. Allerdings muss vorab die Frage der Finanzierung geklärt sein."
Die Vertreter der Caritas und der FDP-Politiker waren sich einig, dass die Legalisierung von Cannabis sinnvoll ist, da es zur Entkriminalisierung beiträgt und die Möglichkeit bringt, die Wirkkraft besser zu kontrollieren. "Allerdings gibt es auch hier noch viel Klärungsbedarf. Ein Beispiel ist die Frage danach, wie die legale Abgabe organisiert werden kann", so Beeck. Günter Sandfort betonte, dass mit der Legalisierung auch stärker in Präventions- und Behandlungsangebote investiert werden müsse.