Modern, freundlich und mit einem umfassenden Therapieangebot für Menschen mit Mehrfachabhängigkeiten - das ist die neue Fachklinik Hase-Ems in Haselünne. Seit Mitte April hat die neue Fachklinik des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück in Haselünne ihren Betrieb aufgenommen. Nun wurde sie durch Bischof Dr. Franz-Josef Bode offiziell eingeweiht. Die moderne Rehabilitationseinrichtung bietet 63 stationäre Plätze sowie 6 Tagesklinikplätze zur medizinischen Rehabilitation von Menschen mit diversen Abhängigkeitserkrankungen. Ein Schwerpunkt der Klinik ist die gezielte Verbindung von medizinischer und psychiatrischer Versorgung. Die Caritas-Einrichtungen in Sögel und Holte-Lastrup wurden in der Fachklinik Hase-Ems zusammengeführt. Alle Mitarbeiter und Patienten sind bereits in die neuen Gebäude in Haselünne gezogen.
Schlüsselübergabe durch den Architekten Werner Hüdepohl (2.v.l.) an (vl.) Bernd Röben, Einrichtungsleiter, Dr. Stefanie Houchangnia, ärztliche Leitung, Conrad Tönsing, Geschäftsbereichsleiter Suchtprävention und Rehabilitation und Caritasdirektor Franz Loth.
Die Gesamtkosten für den Neubau haben 8,5 Million Euro betragen. Darin enthalten ist eine Unterstützung von 110.000 Euro durch die "Aktion Mensch" sowie 150.000 Euro vom Landkreis Emsland. Federführender Kosten- und Leistungsträger ist die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover.
In seiner Begrüßung sagte Caritasdirektor Franz Loth: "Wir freuen uns, dass wir mit der Hase-Ems Klinik eine moderne Einrichtung zur medizinischen Rehabilitation geschaffen haben und zugleich eine gemeindenahe Versorgung ermöglichen können. Hier können Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen darauf vertrauen, dass wir ihnen ganzheitlich helfen."
Ausdruck der engen Verzahnung von medizinischer, rehabilitativer und psychiatrisch ausgerichteter Medizin ist auch die Zusammenarbeit mit der Abteilung "Psychiatrie" des St. Vinzenz-Hospitals, das sich in direkter Nachbarschaft zur Fachklinik befindet.
Bischof Dr. Franz-Josef Bode betonte in seiner Predigt: "Wir können Gott nicht an den Menschen vorbei lieben, sondern indem wir ihn in jedem einzelnen Menschen sehen. Dies ist ein Ort an dem Menschen Heilung, Begleitung, Aufmerksamkeit und Liebe erfahren. Die Zuwendung zum Menschen wird hier gelebt." Im Anschluss an den Wortgottesdienst segnete Bischof Bode die Einrichtung. "Damit alle die hier leben, lieben und leiden beschützt sind, denn hier geschieht Notwendiges."
Bischof Dr. Franz-Josef Bode weihte die neue Fachklinik Hase-Ems ein.
Jan Miede, stellv. Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, bedankte sich in seinem Grußwort bei allen Beteiligten für ihr Engagement: "Mit der neuen Klinik wurde im Bereich der Rehabilitation von Suchtkranken noch eins oben drauf gesetzt. Hier wird ein moderner, wichtiger Weg gegangen, auch die Teilhabe am Erwerbsleben immer im Blick zu haben."
Dr. Sabine Brägelmann-Tan, Landesdrogenbeauftragte Niedersachsen, sagte in ihrer Rede: "Hier ist in kürzester Zeit etwas großartiges gelungen. Die Fachklinik Hase-Ems setzt hier auf fundierter Grundlage fachliches Können um." Neue Suchtstoffe führen zu immer neuen Herausforderungen und bedürfen neuen Behandlungsstrategien - auch gerade in diesem Hinblick sei die Fachklinik auf einem zukunftsweisenden Weg.
Landrat Reinhard Winter bedankten sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Caritasverband und lobte den Standort: "Die Klinik ist in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt - hier ist alles getan worden, was man sich nur wünschen kann." Auch Werner Schräer, Bürgermeister von Haselünne, zeigte sich sehr erfreut über die Standortwahl. "Wir haben uns hier gemeinsam auf den Weg gemacht und wir sind gerne bereit auch in Zukunft die gute Zusammenarbeit fortzusetzen und den Weg gemeinsam zu gehen."
Nicht nur den Ausstieg schaffen - auch die Zukunft im Blick behalten
"Die Erfahrung zeigt, dass die Rehabilitation immer wieder individuell auf die Situation des Einzelnen angepasst werden muss. Die Fachklinik Hase-Ems bietet mit ihrem weitreichenden Angebot die besten Voraussetzungen für eine solche ganzheitliche Therapie", sagt Conrad Tönsing, Geschäftsbereichsleitung Suchtprävention und Rehabilitation. Um noch stärker auf die persönlichen und familiären Belange der Patienten eingehen zu können, ist deshalb auch eine ganztägige ambulante Therapie möglich - ein Angebot, dass so bislang in der Region einmalig ist.
"Wir unterstützen unsere Patienten nicht nur dabei den Ausstieg zu schaffen, sondern auch ganz gezielt dabei, die Verantwortung für das eigene Leben wieder zu übernehmen," so Tönsing weiter.
Deshalb werden auch die Folgen einer Abhängigkeitserkrankung, wie zum Beispiel Schulden oder der Verlust des Arbeitsplatzes in der Hase-Ems-Klinik mit den Patienten angegangen. Außerdem werden durch spezielle Angebote die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Wiedereingliederung in das Berufsleben gefördert: Beispielsweise lernen die Patienten in einem PC-Schulungsraum den Umgang mit Computern und neuen Medien. Ergänzt wird dies durch Anlagen für ergo- und arbeitstherapeutische Maßnahmen in den Bereichen Holz- und Metallverarbeitung sowie durch eine Lehrküche, um die Patienten wieder auf eine berufliche Tätigkeit vorzubereiten. Ein Trainings- und Fitnessbereich sorgt zudem für die körperliche Aktivierung der Patienten.
Ihr Ansprechpartner: Conrad Tönsing, Geschäftsbereichsleitung Suchtprävention und Rehabilitation, CToensing@caritas-os.de, 0541. 349 78 140.