Impfen? Na klar! Das machen wir gemeinsam!
Am 28. April hat ein mobiles Impfteam des DRK bei allen Bewohner*innen des Wohnheimes für chronisch Suchtkranke und einen Teil der Mitarbeitenden die zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff durchgeführt. Am 01. Juni und 16. Juni werden weitere Mitarbeitende und Bewohner*innen zum zweiten Mal geimpft, dann im Impfzentrum in Georgsmarienhütte. Aufgrund der Arbeitsorganisation und Erkrankungen beim ersten Impftermin wurde dieses gestufte Vorgehen notwendig. Alle Mitarbeitenden weisen eine berufliche und die Bewohner*innen eine medizinische Indikation für die hohe Priorisierungsgruppe auf.
Das mobile Impfteam war Mitte März bereits gut vorbereitet nach Glandorf gekommen und war von der internen Vorbereitung und der hohen Impfbereitschaft im Theresienhaus begeistert. "Die Bewohner*innen und Mitarbeitenden zeigten eine sehr hohe Bereitschaft zur freiwilligen Impfung, Alle waren gut informiert und hatten Bedenken und Ängste gegenüber dem Schutz vor einer schweren Erkrankung an Covid-19 abgewogen. Ich habe an den Impftagen viele dankbare Worte und erleichterte Gesichter wahrgenommen," so Martina Tranel, Einrichtungsleitung. "Nun warten wir geduldig auf die zweite Impfung der übrigen Kollegen und Bewohner". Aufgrund der ersten Impfung mit Astra-Zeneca haben 14 Mitarbeitende eine längere Wartezeit bis zum vollständigen Impfschutz. Glücklicherweise sei die Impfung mit Astra-Zeneca bislang ohne Komplikationen geblieben. Dennoch gelte ihnen der volle Respekt, wie sie auf dem Höhepunkt der Kritik am Vektor-Impfstoff mit dem unguten Gefühl wegen möglicher schwerer Komplikationen umgegangen seien. "Und 'trotz allem' sind die Kolleg*innen auch bereit für eine weitere Impfung mit Astra-Zeneca: Fast jeder von uns kennt jemanden mit einem schweren Erkrankungsverlauf, mit Langzeitfolgen der Infektion oder hat Freunde, die im Krankenhaus täglich damit zu tun haben", erläutert Tranel. Entsprechend hoch ist die Verantwortung, die die Mitarbeitenden tragen, ebenso die Bewohner*innen. "Inzwischen hatten wir auch die ersten Neuaufnahmen von Bewohner*innen. Die Terminvereinbarung für ein Impfzentrum verlief zügig", so die Einrichtungsleiterin, die sich persönlich um die Organisation der Impfungen kümmert. Das Online-Portal stoße bei der Kombination verschiedener Parameter leider noch an seine Grenzen bei der digitalen Bewertung der Priorität (medizinische Indikation - ja, Alter - zu jung), aber wo die Maschine nicht mehr weiter weiß, gewinne der Faktor Mensch wieder an Bedeutung, stellt Tranel fest: Die Impf-Hotline habe sich inzwischen eingespielt und man habe gemeinsam zu einer pragmatischen Lösung gefunden. "Das war bei der 'Jagd' nach einem Impftermin für meine hochbetagte Mutter noch aufregender."
Für die kommenden Neuzugänge wolle man noch einige Wochen auf das Impfzentrum zurückgreifen. Wenn die Glandorfer Hausärzte dann ab Sommer mehr freie Kapazitäten haben, wird auch das Theresienhaus das Impfangebot dort nutzen und in das Aufnahmemanagement regelhaft integrieren.
"Wir alle sehnen uns nach einem Normal-Betrieb - was auch immer darunter in Zukunft zu verstehen ist - die Hygienemaßnahmen Maske und Abstand werden uns wohl noch einige Zeit begleiten, auch dann, wenn das Haus Ende Juni als vollständig immunisiert gilt. Und was bleibt noch? Das gute Gefühl, dass wir diese schwierige Zeit mit vielen Einschränkungen gemeinsam geschafft haben".