Hilfe für alte und kranke Menschen
Damit fallen die Zuschüsse von den Sozialämtern weg. Viele von ihnen können es sich nicht leisten, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen und sind weiterhin - wenn möglich - berufstätig. Einen Job zu finden, ist jedoch nicht leicht. Gerade ältere Menschen haben es bei der Jobsuche schwer.
Wer die Möglichkeit hat, pflanzt Gemüse und Obst an - für den Eigenbedarf oder zum Verkauf. So bessern die Rentner in Russland ihren Lebensunterhalt auf. Nicht selten sieht man "Babuschkas", die an den Straßen Obst und Gemüse verkaufen, manchmal nur eine Schale Himbeeren oder ein kleines Bund Möhren. Denn von den 150 Euro müssen sie Miete, Lebensmittel und Medikamente bezahlen. Viele ältere Menschen nehmen das Angebot einer warmen Mahlzeit in den Suppenküchen der Caritas wahr.
Was, wenn sich zum Altsein auch noch das Kranksein dazugesellt?
Pflege ist bislang in Russland ein wenig beachtetes Thema. Es fehlt die Kenntnis, wie ältere, pflegebedürftige und sich im Sterben befindende Menschen zu pflegen und zu begleiten sind.
Kranke und pflegebedürftige Menschen werden vorwiegend von Angehörigen, Nachbarn und guten
Bekannten betreut, die jedoch in den Fertigkeiten der Pflege vollkommen unerfahren sind. Staatliche oder privat finanzierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter erfüllen Aufgaben wie Einkaufen und Putzen, Krankenschwestern verteilen Medikamente und geben Spritzen. Gepflegt werden die Betroffenen allerdings nicht.
Hier setzt seit einigen Jahren die Caritas-Hauskrankenpflege an: Im Rahmen dieses Programms arbeitet die Caritas in der Hauskrankenpflege russlandweit an mehreren Standorten in Sibirien, in St. Petersburg und im Bistum St. Clemens mit über 20 Krankenschwestern. Ziel des Programms ist es, den Zugang zu qualifizierter Pflege für schwerkranke Menschen in der russischen Gesellschaft zu erhöhen und weitverzweigte Netze zu bilden, damit Pflege sich im russischen Gesundheitswesen etabliert. Derzeit gibt es hier eine große Lücke im System, die dazu führt, dass Patienten stationär und daheim nicht ausreichend gepflegt werden.
In der Kleinstadt Marx konnte darüber hinaus mithilfe von "Eine Kuh für Marx" eine Sozialstation aufgebaut werden.
Partner der Caritas sind staatliche Einrichtungen des Gesundheitswesens (Krankenhäuser, Sozialschutz, medizinische Schulen), deren Mitarbeitende im Rahmen des Hauskrankenpflegeprogramms grundsätzliche Pflegekenntnisse für die Praxis erwerben