Mit der Eröffnung wird zum Sommer 2023 gerechnet. Die Finanzierung der rund 3,67 Millionen Euro hohen Bausumme erfolgt durch Zuschüsse des Landes Niedersachsen und vom Landkreis Emsland über 785.000 Euro sowie aufzunehmende Kredite durch das St. Lukas-Heim. Die Refinanzierung der Investition erfolgt über Mietzahlungen der Stadt Papenburg für zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen sowie Investitionskostenbeiträge über den Landkreis Emsland. "Unter dem Leitthema Bunte Vielfalt setzen wir auch hier auf unser tragfähiges und bewährtes Konzept "Eine Kita für Alle"", sagt Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim.
Aufgrund der langjährigen Erfahrungen habe man immer frühzeitig gesellschaftliche Entwicklungen aufgegriffen, sich verändernde Bedarfe erkannt und daraufhin die Konzeptionen und Angebote neu ausgerichtet. Einen besonderen Fokus legt das St. Lukas-Heim als Bauherr neben der inklusiven Ausrichtung hierbei auf das Thema Nachhaltigkeit. Der Baukörper wird auf Basis des hohen KfW40-Standards erstellt und gewährleistet damit einen geringen Wärmeverlust und Energieverbrauch. Umso bedauerlicher ist nach Angaben des Bauherren, dass ein Zuschussantrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufgrund des vorzeitigen Förderstopps abgelehnt worden sei. Dagegen wurde Widerspruch eingelegt. Zu den weiteren besonderen Herausforderungen dieses Bauvorhabens zähle die moorige Beschaffenheit des Bodens und die Lage des rund 1.300 Quadratmeter großen Baufeldes, dass sich in unmittelbarer Nähe eines alten Emsarms befinde. So musste ein großflächiger Bodenaustausch vorgenommen werden.
Den Betrieb der neuen Kindertagesstätte wird die Unterm Regenbogen - Katholische Kindertagesstätten GmbH (UR) übernehmen, an der das St. Lukas-Heim mit 51 Prozent und die katholische Pfarrgemeinde St. Antonius mit 49 Prozent beteiligt sind. Nach Worten des Geschäftsführers der UR GmbH, Daniel Abeln, werden unter dem Dach des neuen Gebäudes zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen sowie eine Heilpädagogische Gruppe für insgesamt bis zu 88 Kinder Platz finden.
"Ziel ist es auch hier, sozialraumnahe Bildungs- und Betreuungsangebote für alle Kinder zu schaffen sowie für Kinder mit besonderem Förderbedarf so viel Teilhabe wie möglich zu gewährleisten. Wir bedanken uns für das Vertrauen, dass die Stadt Papenburg uns einmal mehr für unser inklusives Konzept entgegenbringt", sagt Abeln. Ziel sei es, wo immer möglich, gemeinsame Angebote für Kinder mit und ohne Förderbedarf zu schaffen, aber auch entsprechende Rückzugsräume bereitzuhalten, um allen Kindern individuell gerecht zu werden. "Basis dieser Arbeit ist das inklusive Rahmenkonzept für Kindertagesstätten von Unterm Regenbogen und St. Lukas-Heim, so Abeln weiter. Dem pflichtete Pfarrer Franz-Bernhard Lanvermeyer bei, denn die Akzeptanz für dieses Konzept sei bei Eltern und Mitarbeitenden sehr hoch. Bürgermeisterin Gattung zeigte sich hocherfreut über den heutigen symbolischen Startschuss für dieses gesellschaftlich sehr wichtige Bauprojekt, was einerseits den Bedarf an Kindertagesstättenplätzen deckt, aber auch offen ist für alle Kinder, unabhängig von den individuellen Voraussetzungen. Sehr zufrieden mit der Wahl des Standortes zeigte sich die Ortsbürgermeisterin Marion Terhalle, der aufgrund der Lage zur Oberschule und der Förderschule "Am Draiberg" ein Bildungsstandort sei. Aber sie machte auch deutlich, dass es hinsichtlich der Verkehrswege noch Optimierungsbedarf gebe. Einen Dank an die katholische Kirchengemeinde St. Amandus richtete Bürgermeisterin Gattung. Denn bereits seit über zweieinhalb Jahren darf die Einrichtung mehrere Räumlichkeiten des Amandushauses als Übergangslösung für die neue Kindertagesstätte nutzen. Um den hohen Bedarf an Betreuungsplätzen abzudecken, wurde in Aschendorf außerdem bereits 2018 eine Großtagespflege mit dem Namen "Wolke 8" in der Kreuzstraße eingerichtet. Drei weitere Vorlaufgruppen nutzen seit dem Sommer 2020 das Gebäude des ehemaligen Heilpädagogischen Kindergartens in Papenburg. Diese sogenannte "Sondereinrichtung" konnte im Rahmen des inklusiven Konzeptes aufgelöst werden. Die Leitung der neuen Einrichtung übernimmt Annette Siepker, die aktuell mit ihrem neuen Team ein einrichtungsbezogenes Konzept erarbeitet.