Vorausgegangen waren 27 Monate intensive Vorbereitung mit unterschiedlichen Inhalten aus Theorie und Praxis. Einige der Absolventinnen und Absolventen erhielten darüber hinaus anerkannte Zertifikate der Handwerkskammer (als Handwerksgehilfen in den Bereichen Holz oder Metall) sowie der Landwirtschaftskammer (als Hilfskräfte in den Bereichen Hauswirtschaft oder Gartenbau). Diese Abschlüsse unterstreichen die hohe Qualität der praxisorientierten Qualifizierung im STELLWERK. Gefeiert wurde gemeinsam mit den Familien, Fachkräften, Lehrkräften, Kammervertretern, sowie der Behindertenbeauftragten vom Landkreis Emsland Ursula Mersmann und dem stellvertretenden Bürgermeister Heiner Butke.
Würdigung der Leistungen und Appell zur Inklusion
Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer von St. Lukas, betonte in seiner Ansprache die anhaltend hohe Nachfrage der Wirtschaft nach qualifizierten Fachkräften und die Bedeutung der Inklusion: "Die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt ist nicht nur ein gesellschaftliches Ziel, sondern eine Bereicherung für Unternehmen. Dank der Zusammenarbeit mit über 400 Unternehmen im Landkreis und der Unterstützung durch Institutionen wie die Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer und Landwirtschaftskammer haben wir Wege geschaffen, die echte berufliche Teilhabe ermöglichen", so der Geschäftsführer. Ursula Mersmann, Behindertenbeauftragte Landkreis Emsland, hob die Bedeutung der Unterstützung durch Arbeitgeber hervor: "Ein besonderer Dank gilt den Betrieben, die Menschen mit Handicap einstellen. Sie leisten damit einen unschätzbaren Beitrag zur inklusiven Arbeitswelt." Mit Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung an die Gesellschaft appellierte sie, dass Unternehmen weiterhin Praktikums- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderungen bereitstellen.
Ein Tag für "besonders wertvolle Menschen"
Renate Edelkamp, Leiterin des Berufsbildungsbereichs STELLWERK lenkte den Fokus auf den Vortag, dem Tag für Menschen mit Behinderung, der als 15. Jahrestag der UN-Behindertenrechtskonvention und auf die 30-jährige Teilhabeverankerung im Grundgesetz galt. Dabei handele es sich auch um wichtige Grundlagen der beruflichen Inklusion. "Heute ist ein Tag für ganz besonders wertvolle Menschen. Ihr habt in diesen 27 Monaten persönliche und berufliche Fortschritte erzielt, Verantwortung übernommen und uns gezeigt, wie viel Potenzial in jedem Einzelnen steckt. Diesen Erfolg feiern wir heute gemeinsam.", so Edelkamp. Das Fundament für eine berufliche Inklusion der 17 Absolventen sei damit geschaffen worden. Ein Rückblick auf die Projekte und Qualifikationen der letzten Jahre verdeutlichte die Vielfalt des STELLWERK. Ob handwerkliche Schulungen, Fortbildungen zur Persönlichkeitsentwicklung oder der Erwerb eines Kettensägenscheins oder Staplerscheins - die Angebote bereiten gezielt auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vor. Auch gesellschaftliche Inhalte wie Demokratie-Stärkung oder die Qualifizierung zum Streitschlichter standen im Mittelpunkt.
In seiner Abschlussrede appellierte Mäsker an Politik und Gesellschaft, den eingeschlagenen Weg der Inklusion weiterhin zu fördern und finanziell abzusichern: "Inklusion ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in eine gerechtere Gesellschaft. Es liegt an uns allen, die Zukunft inklusiver Arbeitsplätze zu sichern", so Mäsker. Gerade mit Blick auf die Wahlprogramme rechtspopulistischer Parteien sei es wichtig, sehr genau hinzuschauen.
Folgende Absolventen erhielten ihre Zertifikate vom STELLWERK: Peter Brandt, Manuel Justin Drescher, Nico Hamel, Timo Harms, Patrick Hilpert, Azize Kara, Lukas Käse, Jule Kramer, René Nordenbrock, Aleksander-Robert Orbitz, Philipp Poth, Alina Schneider, Jasmin Isabel Scholla, Katja Schwarz, Leonie Waltenrath, André René Wessels und Vanessa Woll.
Im Anschluss übergab der Ausbildungsberater der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Reiner Brinkrolf die Zertifikate Handwerksgehilfe an René Nordenbrock (Holz-Bereich), Sergej Iljutschenko (Holz-Bereich) sowie stellvertretend für die Landwirtschaftskammer die Zertifikate Hilfskraft im Gartenbau an Peter Brandt, Manuel Drescher und Patrick Hilpert. Allen Absolventen gratulieren wir ganz herzlich.