Vor einem Jahr startete bei Blau-Weiß Papenburg 94 eine inklusive Fußballmannschaft. Mit viel Elan trainieren die Jungen und Mädchen mit und ohne Handicaps seither gemeinsam freitags auf dem Sportplatz am Schulzentrum Kleiststraße im Rahmen des Projektes InduS (Inklusion durch Sport). Inzwischen haben sie auch schon Spielerfahrungen mit regulären Mannschaften sammeln können.
Trainieren für packende Spiele: Die inklusive Fußballmannschaft vom Projekt InduS und dem St. Lukas-Heim. Unser Foto zeigt auch die Organisatoren Hermann Plagge vom Kreissportbund (von rechts), Anna Sievers vom St. Lukas Heim und Hartmut Strehlau von Blau-Weiß Papenburg. Foto: Jürgen Eden/St.-Lukas-Heim
"Die inklusive Mannschaft ist vor etwa einem Jahren entstanden", sagt Anna Siever, Indus-Projektkoordinatorin im nördlichen Emsland und Heilerziehungspflege im St. Lukas-Heim ist eine Initiative vom Kreissportbund (KSB) und emsländischen Einrichtungen der Behindertenhilfe, wie beispielsweise dem St. Lukas-Heim in Papenburg. Es wurde vor drei Jahren aus der Taufe gehoben und im Laufe dieser Zeit von zahlreichen Sportvereinen, wie beispielsweise dem Blau-Weiß-Papenburg mit Leben gefüllt.
Die Idee, in Papenburg eine inklusive Mannschaft zu gründen hatte Jonas Jasper. Er ist seit zwei Jahren Schüler der Fachschule für Heilerziehungspflege und befindet sich nun im Abschlussjahrgang. "Während eines Gespräches unter Freunden haben wir uns gefragt, warum eigentlich Kinder und Jugendliche mit Behinderungen nicht in Regelmannschaften spielen können", sagte Jasper. Dann lernten er und mehrere Mitstreiter die Projektkoordinatorin Anna Sievers kennen, die kurzerhand einen Kontakt zu Blau Weiß Papenburg vermittelte und das weitere Vorgehen koordinierte. Dann ging alles sehr schnell: Der Integrations- und Inklusionsbeauftragte Hartmut Strehlau bei Blau-Weiß Papenburg sprach mit Übungsleitern, organisierte dann einen Trainingsplatz und stellte Fördermittel sicher. So kamen ein Team von Trainern und eine bunt gewürfelte Mannschaft zusammen.
"Über die Initiative und das Engagement freuen wir uns sehr, denn damit wird auch unser inklusives Projekt Leben wie jeder andere beflügelt, dass wir vor zehn Jahren entwickelten und kontinuierlich ausbauen", sagt Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim. Innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams wurde dann im zweiten Halbjahr ein Ziel vereinbart. "Die Jungs wollen natürlich nicht nur trainieren, sondern auch spielen", macht Vorstandsmitglied Strehlau deutlich. So trainierten alle für ein erstes sportliches Aufeinandertreffen mit einer Regelmannschaft.
Beim letzten Saisonabschluss fand ein Freundschaftsspiel große Beachtung, bei dem die Inklusive Mannschaft gegen die Regelmannschaft C3 von Blau Weiß um das runde Leder kämpfte. "Das Fußballspiel fand vor großer Kulisse im Papenburger Stadion am Obenende vor einem Punktspiel der 1. Herren von Blau Weiß Papenburg statt. Mit Freude waren alle dabei", erinnert sich die Projektkoordinatorin Anna Sievers. Gemeinsam will man nun an den Erfolgen anknüpfen. "Die Spieler trainieren hart, aber sie benötigen Motivation. Wir hoffen, dass wir dauerhaft in einen festen Spielbetrieb kommen, denn natürlich möchten alle auch an Wettkämpfen teilnehmen", ergänzt Strehlau.
Ein sportliches Aufeinandertreffen war jüngst ein Spiel gegen Mannschaft des Papenburger Mariengymnasiums, dass die inklusive Mannschaft mit einem 2:0 für sich entscheiden konnte. Im zweiten Spiel traten die Spielerinnen und Spieler der beiden Mannschaften in inklusiven Teams an. Hier entwickelte sich ein packendes Spiel, in dem sich alle noch einmal beweisen und zeigen wollten, was sie können. Hierdurch entwickelte sich ein packendes Spiel mit Chancen und feinen Spielzügen auf beiden Seiten. Am Ende war das Ergebnis ein faires 2:2. Wer bei der Inklusionsmannschaft trainieren möchte, ist herzlich willkommen. Die einladenden Worte fand der 22jährige Torwart Heiner Lenger. "Man kann ja einfach mal hingehen, sollte sich vernünftig warm machen, man kann beim gemeinsamen Sport viel Spaß haben und sich natürlich an den Trainingserfolgen erfreuen.