Welche Weichenstellungen bestimmten in den kommenden Jahren das Handeln in der Gemeinde Dörpen? Wo gibt es Handlungsbedarf? Gibt es gesellschaftliche Entwicklungen, die für Unternehmen relevant sind? Es war kein Zufall, dass die Kommune und der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HGV) das 3. Wirtschaftsfrühstück in den Caritas-Werkstätten an der Forst-Arenberg-Straße ausrichteten.
Stellten sich den Fragen der Dörpener Unternehmer anlässlich eines Wirtschaftsfrühstücks in den Caritas-Werkstätten: Gemeindedirektor Hermann Wocken (von links), Werkstattleiter Hubert Vinke, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten Heinz-Bernhard Mäsker, Leiterin des Berufsbildungsbereiches Stellwerk Renate Edelkamp und Bürgermeister Manfred Gerdes. Foto: Hedi Schneider/Gemeinde Dörpen
"Die vielzitierte Inklusion rückt bei Unternehmen immer stärker in den Fokus", sagt Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten nördliches Emsland. Viele Unternehmen zeigten nach seinen Worten die Bereitschaft, Menschen mit Behinderungen einen Außenarbeitsplatz oder zumindest einen Praktikumsplatz bereitzustellen. In der Vergangenheit mangelte es allerdings an einheitlichen Standards bei der beruflichen Qualifikation. Renate Edelkamp vom Berufsbildungsbereich "Stellwerk" machte deutlich, dass hier ein neues Angebot der Caritas-Werkstätten ansetzt. Denn im "Stellwerk" werden pro Jahr rund 50 Menschen mit Behinderungen gefördert und qualifiziert. Einige von ihnen erlangten nach einer Abschlussprüfung einen anerkannten Ausbildungsabschluss als Handwerksgehilfe Metall oder Holz, oder als Hilfskraft in , in der Hauswirtschaft oder im Gartenbau.. "Mit diesem qualifizierten Abschluss gelangen die Unternehmen so zu einem klaren Bild über die Qualifikationen und Fertigkeiten ihrer Bewerber, deren Betätigungsfeld im niedrigschwelligen Bereich zu sehen ist", so Edelkamp. Die neuen Berufsausbildungsabschlüsse wurden von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems und der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland zertifiziert und haben damit einen allgemeinverbindlichen Standard erreicht. "Damit kommen wir unseren Ziel, der beruflichen Inklusion einen Schritt näher. Denn jeder Beschäftigte der Caritas-Werkstätten, der Interesse an einer Inklusion auf den ersten Arbeitsmarkt hat, wird von uns gefördert und auf einen Einsatz auf einem Außenarbeitsplatz über verschiedene Hilfen vorbereitet", sagt Werkstattleiter Hubert Vinke. Mehrere Unternehmensinhaber zeigten beim Wirtschaftsfrühstück Interesse an einer Kooperation mit dem "Stellwerk". In einem konkreten Fall wurde sogar bereits ein Praktikumsplatz bereitgestellt. "Genau darum geht es uns. Wir möchten, dass sich die Unternehmen und unsere Beschäftigten kennenlernen und wir gemeinsam mit entsprechender Begleitung nach Außenarbeitsplätzen schauen", so Edelkamp. Das St. Lukas-Heim und die Caritas-Werkstätten verfügen bereits langjährige Erfahrungen bei der Begleitung von Beschäftigten auf Außenarbeitsplätzen. Besteht Gesprächs- oder Handlungsbedarf, erfolgen nach Gesprächen zeitnah Hilfen. "Wir sind froh, dass die Caritas-Werkstatt hier in Dörpen präsent ist. Denn so können viele Menschen mit Behinderungen an ihrem Wohnort bleiben", freute sich auch Bürgermeister Manfred Gerdes. In der Caritas-Werkstatt Dörpen arbeiten derzeit 84 Beschäftigte, die von 14 Fachkräften gefördert und betreut werden.