In Anwesenheit zahlreicher Gäste und unter der Leitung von Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer von St. Lukas - Leben erleben, wurde ein wichtiges Startsignal für insgesamt vier Wohnquartiere im nördlichen Emsland gegeben.
Mit dabei waren auch der Caritasdirektor Johannes Buß als Bauherr des Diözesan-Caritasverbandes Osnabrück (DiCV) und Vertreter des Kirchenvorstandes St. Michael sowie des Kuratoriums der Stiftung des Antoniusstiftes. Alle waren sich einig, dass mit diesem Vorhaben neue Maßstäbe für inklusives Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderungen gesetzt werden.
Mäsker erinnerte an den innovativen Weg, den St. Lukas in den letzten zwei Jahrzehnten gegangen ist, um neue Wohnformen für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. "Bereits 2005 haben wir begonnen, unsere großen Heimstrukturen vom Haus Vosseberg mit 120 Plätzen zu dezentralisieren und haben das Projekt 'Leben wie jeder andere' ins Leben gerufen." Jetzt gehe es darum, das Wohnheim am Gasthaus mit seinen 54 Plätzen zu dezentralisieren und die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner durch neue, zeitgemäße Wohnformen in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Das neue Wohnquartier ist daher nach seinen Worten ein bisher in der Region einzigartiges Vorhaben. "Hier leben künftig Menschen mit und ohne Behinderungen unter einem Dach", so Mäsker.
Künftige Bewohner in Planungen einbezogen
Das Projekt, das eng mit der Kirchengemeinde St. Michael sowie der Stadt Papenburg und zahlreichen weiteren Partnern entwickelt wurde, soll ein vielfältiges Wohnangebot bieten. Geplant sind 16 barrierefreie Einzelzimmer für Menschen mit Behinderungen, die aus einer bestehenden Einrichtung umziehen, sowie acht Mini-Apartments für junge Erwachsene und Singles. Zudem werden acht familiengerechte Wohnungen entstehen. Die Projektentwicklung erfolgte unter intensiver Einbeziehung der späteren Bewohner. "Wir haben ein starkes Team gebildet, das die Planung von Anfang an mitgetragen hat, darunter auch unsere Bewohnerin Elisabeth Lammers, die uns aus ihrer Perspektive wertvolle Impulse gegeben hat", lobte Mäsker das Engagement aller Beteiligten. Das Quartier soll ein Ort des gemeinschaftlichen Lebens werden, in dem Inklusion aktiv gelebt wird.
Trotz ungleicher Ausgangspunkte gemeinsame Spuren gefunden
Caritasdirektor Johannes Buß hob in seiner Rede die Bedeutung des Projekts hervor: "Das ist ein großer Schritt auf dem Weg zu echter Inklusion. Es ist beeindruckend, wie hier auch in einer kleineren Stadt wie Papenburg ein zukunftsweisendes Quartiersmanagement entsteht, das nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern die gesamte Nachbarschaft mit einbezieht.", so Buß. Margret Sandmann vom Leitungsteam der Pfarrei St. Michael machte mit dem Verlesen eines kurzen Textes deutlich, dass mit diesem Projekt trotz ungleicher Ausgangspunkte gemeinsame Spuren und Wege gefunden wurden. Auch Papenburgs Bürgermeisterin Vanessa Gattung zeigte sich begeistert: "Dieses Projekt ist wegweisend. Es wird deutlich, wie wir gemeinsam als Stadtgesellschaft inklusiv und nachhaltig wachsen können." Sie lobte die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und betonte, wie wichtig solche Projekte für die soziale Struktur Papenburgs seien. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Ursula Mersmann (Landkreis Emsland) sieht in dieser neuen Wohnform ebenfalls ein zukunftsweisendes Projekt. "Von Inklusion wird oft nur gesprochen, aber Inklusion muss gelebt werden, wie nun mit diesem Projekt", freut sich Mersmann.
Nachhaltiges Bauprojekt
Auch mit Blick auf nachhaltiges Bauen ist das Haus etwas Besonderes, denn es wird nach dem KfW 40-Plus-Standard errichtet. Dabei werden ökologische Energiequellen wie Wärmepumpen und Photovoltaik genutzt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich anderthalb Jahre dauern. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Anfragen für die zukünftigen Wohnungen. Mäsker blickte abschließend optimistisch in die Zukunft: "Dieses ist erst der Anfang. Wir sind stolz darauf, heute hier zu stehen und freuen uns auf das, was noch kommt."