"Wir sind das Salz in der Suppe der Gemeinde", sangen die Kindergartenkinder mit ihren Erzieherinnen, die sich eigens für diesen Festtag zu einem kleinen Chor formiert hatten.
Die Segnung nahmen der katholische Geistliche Matthias Schneider und die evangelische Pastorin Gudrun Jenke gemeinsam vor.Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Daran knüpften der katholische Pfarrer Matthias Schneider und seine evangelische Kollegin Gudrun Jenke beim Wortgottesdienst gerne an. Beide machten deutlich, dass die neuen Räume erst durch die Kinder mit Leben gefüllt werden. Das setze sich später in der Grundschule sowie bei der Gestaltung des dörflichen Lebens fort. Bürgermeister Hermann Borchers ging kurz auf die Historie des neuen, eingeschossigen Gebäudes ein, unter dessen Pultdächern sich zwei Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen, eine Mensa und ein großer Mulifunktionsbereich mit variablen Wänden befinden. Für Kinder mit besonderem Förderbedarf werden integrative Plätze in den verschiedenen Gruppen angeboten. Ursprünglich besuchten die Kinder aus dem Ort die benachbarte Tagesstätte in Walchum.
Zahlreiche Ehrengäste konnten begrüßt werden. Unser Foto zeigt (von links) Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken, den Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim Heinz-Bernhard Mäsker, den Fachbereichsleiter Fördern und Lernen Daniel Abeln, die Leiterin der Kindertagesstätte Mühlenhof Magdalena Koop, den Landrat Marc-André Burgdorf und Bürgermeister Hermann Borchers.Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Da der Bedarf, wie auch in Kluse, stark zugenommen hatte, erfolgte nach seinen Worten durch den Gemeinderat Kluse der politische Beschluss, eine eigene Kindertagesstätte unter der Trägerschaft vom St. Lukas-Heim zu errichten. "Das war für unsere kleine Gemeinde eine große Herausforderung", sagte Borchers. Denn der Neubau zwischen dem Sportgelände und der Grundschule kostete rund 2,3 Millionen Euro und den Löwenanteil von 1,5 Millionen Euro hatte die Gemeinde selbst zu stemmen. Dem pflichtete auch der Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken bei. "Kinder sind unsere Zukunft. Aber die Wohltaten werden in Hannover beschlossen und unsere kleinen Kommunen mit der Finanzierung größtenteils allein gelassen", so Wocken. Landrat André Burgdorf bekundete, dass der Landkreis sich gerne mit 366.000 Euro an der Finanzierung beteiligt habe. "Es freut mich aber auch, dass mit dem St. Lukas-Heim ein christlicher Träger mit gutausgebildeten Fachkräften das Gebäude mit Leben füllt", so Burgdorf. Der Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim Heinz-Bernhard Mäsker ging auf das inklusive Konzept der Kindertagesstätte ein. "Wenn wir bei unseren Kleinsten anfangen, dass Kinder mit unterschiedlichen Bedarfen unter einem Dach betreut und gefördert werden, wird früh erkannt, dass es normal ist, unterschiedlich zu sein", so Mäsker. Das St. Lukas-Heim, als Institution der Eingliederungshilfe habe sehr früh damit begonnen, mit neuen, sozialraumnahen Hilfen und Wohnformen die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Mit ein wenig Stolz machte er deutlich, dass aufgrund dieses neuen inklusiven Kindertagesstättenkonzeptes der Heilpädagogische Kindergarten (HPK) als Sondereinrichtung geschlossen werden konnte. Kinder mit heilpädagogischen Hilfebedarf werden demnach heute unter den Dächern der inklusiven Kindertagesstätten gefördert. Den Schlüssel, den Architekt Hans Kuper symbolisch an den Bürgermeister weiterreichte, verblieb nur einen kurzen Moment bei ihm. Denn Borchers reichte ihn gleich an die Leiterin Magdalena Koop weiter, die sich auch über das große Interesse der vielen Eltern, Angehörigen aber auch Bürgerinnen und Bürger freuten. Denn der Tag der offenen Tür mit seinem bunten und vielfältigen Programm entwickelte sich zu einem Besuchermagnet.