Dazu sind umfangreiche Bauarbeiten erforderlich. Während einer Begehung der Räumlichkeiten erinnerte Rudolf Schepers an die wechselvolle Geschichte des Haus. Gemeinsam mit seiner Frau vermietet er das Objekt an die Caritas-Werkstätten nördliches Emsland. Bis Anfang der 1980er-Jahre war dort das Farbengeschäft Sandmann beheimatet. Danach folgten mehrere Bekleidungsgeschäfte und letztlich ein Co-Working-Place der inzwischen umgezogen ist.
Zentral am Papenburger Hauptkanal bezieht das Projekt "Lukas Hausmarke" in 2023 Räumlichkeiten. Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Im Rahmen des Leerstandsmanagements der Stadt Papenburg vermittelte die Citymanagerin Sabine Pinkernell (Geschäftsführerin der LGS gGmbH) schließlich Gespräche zwischen dem Eigentümer und Heinz-Bernhard Mäsker (Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten nördliches Emsland GmbH). "Wir hatten uns schon seit geraumer Zeit damit befasst, unsere Eigenprodukte besser zu vermarkten. Gleichwohl brauchte es etwas Zeit zwischen dem ersten Kontakt und der Entwicklung eines Konzeptes. Denn wir möchten etwas Langfristiges und Nachhaltiges etablieren", sagte Mäsker. Neben einer ansprechenden Präsentation und dem Verkauf von Eigenprodukten, die von Menschen mit Behinderungen hergestellt werden, richtet sich der Fokus auch auf die Vermarktung anderer regionaler Anbieter wie beispielsweise Hobbykünstler oder Bürgerinnen und Bürger, die im Nebengewerbe Produkte herstellen. "Wir möchten hier aber auch das Menschen mit Behinderungen rund um den Verkauf von Eigen- oder Fremdprodukten mit vielen Menschen ins Gespräch kommen", sagt der Fachbereichsleiter für Arbeit Andreas Frische. Dazu soll im Laden eine auch Besucherecke eingerichtet werden, wo man beispielsweise bei einer Tasse Kaffee oder anderem Getränk plaudern könne. Konkret sollen etwa 15 Menschen mit Behinderungen und zwei Fachkräfte in dem neuen Bereich tätig werden. Denn auch hier stehe die berufliche und sozialraumnahe Teilhabe im Mittelpunkt dieses neuen Angebotes.
Nach der Begehung wurden umfangreiche Arbeiten für den Innenausbau angekündigt. Dazu zählt auch die Barrierefreiheit der Räumlichkeiten.Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
"Wir haben auch die Überlegung, auf einem großen Bildschirm kurze Infofilme im Hintergrund zu zeigen, um Eindrücke in unsere Arbeit zu ermöglichen", ergänzt Mäsker. Nach seinen Worten werden in den kommenden Monaten der Laden und der hintere Bereich inklusive der Sanitäranlagen komplett barrierefrei umgebaut und ausgestattet. Pinkernell sieht in dem Vorhaben eine weitere Möglichkeit zur Belebung der Innenstadt. Denn die Zeiten des reinen Shoppings in den Innenstädten sei vorbei. Vielmehr gehe es heute darum, Begegnungen und den Austausch zu fördern. Markus Arens (Projektmanager der LGS gGmbH) machte deutlich, dass dieses Vorhaben unter Berücksichtigung eines Eigenanteils mit EU-Mitteln aus dem Förderprogramm "Perspektive Innenstadt" finanziert wird. Die Förderung durch den Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Europäischen Sozialfonds (ESF). Mit einer Eröffnung des neuen, einzigartigen Angebotes in der Kanalstadt wird im Frühjahr 2023 gerechnet.