Außerdem erfolgte die coronabedingt verschobene Grundsteinlegung. Wie der Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim Heinz-Bernhard Mäsker verdeutlichte, wurden Zeitplan und Kostenrahmen eingehalten.
Der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Amandus erteilte der neuen Inklusiven Kindertagesstätte St. Anna den kirchlichen Segen. Außerdem wurde der Grundstein im Beisein vieler Ehrengäste gesetzt.Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Bauzeit flexibel überbrückt
Konkret befinden sich unter dem Dach des mehrflügeligen Gebäudes zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen, darunter auch eine Heilpädagogische Gruppe mit acht Plätzen. Die Leitung hat Annette Siepker übernommen. Um die Bauzeit zu überbrücken und den Bedarf an Kindertagesstättenplätzen zu decken, wurden in den zurückliegenden Jahren mehrere Räume vom katholischen Gemeindezentrum (Amandushaus) und einem Privathaus in Aschendorf (Großtagespflege) genutzt. Drei weitere Gruppen waren im ehemaligen Heilpädagogischen Kindergarten des St. Lukas-Heimes in Papenburg untergebracht. In diesem Zusammenhang richtete Papenburgs Bürgermeisterin Vanessa Gattung einen besonderen Dank an die Unterm Regenbogen - Katholische Kindertagesstätten GmbH (UR) für die hohe Flexibilität. Denn so habe die Stadt dem hohen Bedarf an KiTa-Plätzen gerecht werden können.
In guter Nachbarschaft zur Aschendorfer Heinrich-Middendorf-Oberschule befindet sich die neue Inklusive Kindertagesstätte St. Anna.Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Emsland in Sachen Inklusion weit voraus
Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte vom Landkreis Emsland, Ursula Mersmann verdeutlichte, dass der Landkreis Emsland bereits in den vergangenen Jahren bei der Inklusion besonders große Schritte gegangen sei. "Es ist wichtig, dass Kinder von Anfang an spüren: Wir sind eine Gemeinschaft" so Mersmann. Dazu Caritasdirektor Johannes Buss ergänzend: "Wenn man auf das Land Niedersachsen blickt, so sind unsere Einrichtungen im Emsland mit dem St. Lukas-Heim, dem Vitus-Werk und Christophorus-Werk anderen Regionen in Sachen Inklusion weit voraus". Das St. Lukas-Heim hatte den Neubau in enger Abstimmung mit der Stadt Papenburg errichtet. Betrieben wird die Einrichtung von der "Unterm Regenbogen - Katholische Kindertagesstätten GmbH (UR). "Wir sind von unserem inklusiven Konzept -Alle Kinder- unter einem Dach so stark überzeugt, dass wir mit ein wenig Stolz sagen können, bereits den siebten inklusiven Kindergarten innerhalb weniger Jahre in Betrieb genommen und mit Leben gefüllt zu haben", so Mäsker. Er nutzte den feierlichen Rahmen auch, um einen Dank an den UR-Geschäftsführer Daniel Abeln für die engagierte Mitwirkung und Umsetzung des Konzeptes auszusprechen.
Ein Geschenk für den Ort
Die Finanzierung der rund 3,45 Millionen Euro hohen Bausumme erfolgte nach Angaben des St. Lukas-Heimes durch Zuschüsse des Landes Niedersachsen und dem Landkreis Emsland in einer Höhe 785.000 Euro sowie aufzunehmende Kredite durch das St. Lukas-Heim. Die Refinanzierung der Investition wird über Mietzahlungen der Stadt Papenburg für zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen sowie Investitionskostenbeiträge vom Landkreis Emsland für die heilpädagogische Gruppe sichergestellt. Die Architektin Christiane Schomaker (Büro Schomaker & Henschel) ging auf einige bauliche Fakten ein. So wurde das Gebäude auf Basis des hohen KfW40-Standards erstellt und gewährleistet damit einen geringen Wärmeverlust und Energieverbrauch. Dafür wurde eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage installiert. Zu den weiteren besonderen Herausforderungen dieses Bauvorhabens habe die moorige Beschaffenheit des Bodens und die Lage des rund 1.300 Quadratmeter großen Baufeldes gezählt. So habe es einen großflächigen Bodenaustausch gegeben. Auch die Ortsbürgermeisterin Marion Terhalle zeigte sich sehr erfreut über die Fertigstellung: "Schön, dass hier Menschen mit ihrer Vielfalt unter einem Dach zusammenleben können. Und das wir inzwischen den dritten Kindergarten in unserem Ortsteil Aschendorf eröffnen können, ist ein großes Glück und Geschenk", so Terhalle abschließend.