Nahezu alle Bänke der St. Josef-Kirche waren gefüllt: Die Absolventen und ihre Angehörigen, Mitarbeitende des St. Lukas-Heimes und vor allem viele Menschen mit Behinderungen und ihre Betreuer feierten mit. Nicht ohne Grund: Denn der theoretische Unterricht in der Fachschule für Heilerziehungspflege "St. Raphael" wird durch die praktische Ausbildung in den Teileinrichtungen vom St. Lukas-Heim unterstützt.
Die Fachschule St. Raphael des Papenburger St. Lukas-Heimes verabschiedete 19 Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger nach ihrer Ausbildung im Rahmen eines Gottesdienstes und einer Feierstunde im Quartier St. Josef. Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Das schafft Bindungen, wie bereits während des Sektempfangs im Quartier St. Josef deutlich wurde. Viele Menschen mit Behinderungen winkten den Fachschülern zu und es gab auch herzliche Umarmungen. "Heute ist ein großer Tag für euch und es gibt Dinge im Leben, die bewegend sind, so wie heute", sagte Pastor Gerrit Weusthof. "Ihr habt euch entschieden, Zeit in Menschen zu investieren, die geistig und körperlich eine Einschränkung haben. Ihr macht das nicht, weil eure Eltern das gesagt haben, sondern weil ihr eine Leidenschaft dafür habt", sagte die Schülerin Lisa Ebbers während des feierlichen Gottesdienstes, der von den Schülern des 1. Ausbildungsjahrgangs vorbereitet wurde. "Sie alle haben hervorragende Berufsaussichten, denn als fachliche Begleiter der Teilhabe sind sie gefragt - mehr denn je", konstatierte die Personalleiterin Birgit Schmidt den neuen Heilerziehungspflegern.
Viele Jobmöglichkeiten im St. Lukas-Heim
Von den 19 Absolventen haben sich nach ihren Worten 14 für eine weitere Tätigkeit im St. Lukas-Heim entschieden. Dazu gehören beispielsweise die inklusiven Kindertagesstätten, die Tagesbildungsstätte, der Fachbereich Wohnen und Leben mit vielen Wohngruppen, die oft sozialraumnah ausgerichtet sind. Und auch in den Caritas-Werkstätten nördliches Emsland gebe es einen großen Bedarf an Heilerziehungspflegern. Andere Absolventen hätten sich für ein Studium oder ein Auslandsjahr entschieden. Für das kommende Ausbildungsjahr 2023/24 nehmen nach Schmidts Worten 20 neue Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung in der Fachschule für Heilerziehungspflege auf. Die pädagogische Leiterin Sandra Schmidt machte deutlich, dass der Abschluss erst der Beginn eines lebenslangen Lernprozesses sei. "Meine Hoffnung ist, dass wir Ihnen in der Zeit Ihrer Ausbildung nicht nur Inhalte vermittelt haben. Ich hoffe, Sie nehmen aus diesen Jahren gute Erfahrungen, persönliche Begegnungen und vielleicht auch Freundschaften fürs Leben mit", so Schmidt.
Absolventen sind begehrte Fachkräfte
Die Absolventen sind begehrte Fachkräfte, die in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit einer Beeinträchtigung gebraucht würden. Ziel müsse es weiterhin sein, Barrieren abzubauen, um Inklusion zu leben. Auch die Leiterin der Fachschule Ursula Diedrichs zog angelehnt an den Titel der Abschlussfeier "Superhelden" ein überaus positives Resümee. "Dafür haben Sie wirklich Superhelden-Kräfte gebraucht. Und die haben Sie mitgebracht. Sie kamen mit viel Neugier, Engagement, Empathie, dem Willen, das Gelernte in die alltägliche Arbeit umzusetzen, Pragmatismus, Humor, einer ordentlichen Portion Durchhaltevermögens - und der Begeisterung, die Heraklit wahrscheinlich gemeint hat, als er sagte, Bildung sei nicht das Füllen von Fässern, sondern das Entzünden einer Flamme", so die Leiterin der Fachschule.
Viele Gratulanten
Gemeinsam übergaben die Pädagogische Leiterin Sandra Schmidt, die Personalleiterin Birgit Schmidt und die Leiterin der Fachschule Ursula Diedrichs im Anschluss die Zeugnisse. Die Absolventen der Fachschule für Heilerziehungspflege im Jahr 2023 sind: Jessica Ahrens, Ruben vom Berge, Tobias Boltjes, Luisa Cordes, Marcel Elbers, Isabel Gröneweg, Finn Heidelberg, Maren Hillmer, Michelle Janetzki, Christoph Kosse, Lisa Marie Meyer, Jana van der Pütten, Lara-Sophie Reischuck, Naima Siemens, Marvin Schulz, Stefanie Schröder, Mareike Wellens, Vivien Winter und Lea-Marie Woortmann. Allen Absolventen gratulieren wir recht herzlich.