Zu dem breiten Bündnis gehören neben der Caritas, die Diakonie, die Lebenshilfe und die Landesarbeitsgemeinschaft der Fachschule für Heilerziehungspflege.
Auch die Papenburger Fachschule für Heilerziehungspflege St. Raphael schließt sich den Forderungen an, das die niedersächsische Landesregierung das Schulgeld endlich abschafft. Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
In vielen sozialen Berufen, wie beispielsweise einer Erzieherausbildung oder in der Alten- und Krankenpflege gebe es längst die Schulgeldfreiheit. Daher sei es an der Zeit, hier Wettbewerbsnachteile abzubauen. "Die Rot-Grüne Landesregierung hatte die Schulgeldfreiheit für eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege im vergangenen Jahr in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Nun, ist es an der Zeit, dieses Wahlversprechen einzulösen", sagt Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer vom St. Lukas-Heim. Nach Angaben des Bündnisses fehlt die Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege bisher noch im Nachtragshaushalt der Landesregierung.
Muss von der Landesregierung in den Nachtragshaushalt aufgenommen werden
Noch sei Zeit, da die Verabschiedung in dieser Woche vorgesehen sei. Das St. Lukas-Heim in Papenburg bildet nach Mäskers Worten mit einer eigenen Fachschule bereits seit 1973 zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin bzw. zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger aus. Sehr komfortabel war die Situation nach seinen Worten für viele soziale Einrichtungen während der sogenannten Babyboomerjahre, als viele junge Menschen nach ihrer Schulzeit in die sozialen Berufe strömten. Viele Nachwuchskräfte habe man zudem in der Vergangenheit über den Zivildienst gewinnen können. Diese Möglichkeit der Nachwuchsgewinnung entfiel jedoch leider mit der Aussetzung der Wehrpflicht.
Rahmenbedingungen müssen attraktiver werden
Zahlen belegen, dass die Anzahl der Auszubildenden von 2016 bis 2020 um fast 25 Prozent zurückgegangen sei. "Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger sind die Fachkräfte für Menschen mit Beeinträchtigungen. Entscheiden sich weniger für diese Ausbildung, fehlen Fachkräfte für die Umsetzung des Teilhabeanspruchs von Menschen mit Beeinträchtigungen in Niedersachsen", sagt Ursula Diedrichs, Leiterin der Fachschule für Heilerziehungspflege. Daher sei es nun wichtig, dass sich die Landesregierung mit der Einführung der Schulgeldfreiheit in der Heilerziehungspflege klar für mehr Teilhabe positioniere und die Berufsausbildung attraktiver gestalte.