Weihbischof Johannes Wübbe, einer der Ehrengäste, betonte: "Mit 50 Jahren hat man viel erreicht - doch für uns ist dies kein Grund, stillzustehen. Vielmehr gilt es, die Zukunft weiter aktiv zu gestalten, so wie wir es in den letzten 50 Jahren getan haben."
In seiner Rede während des Gottesdienstes unterstrich der Weihbischof die Bedeutung der christlichen Werte in der Arbeit von St. Lukas: Jeder Mensch ist wertvoll und verdient Unterstützung. Heinz-Bernhard Mäsker, Geschäftsführer der St. Lukas Qualifizierung und Arbeit Caritas GmbH, beleuchtete in seiner Ansprache die beeindruckende Entwicklung des Unternehmens: 1967 legte das St. Lukas-Heim den Grundstein für das heutige Erfolgsmodell, indem es neben Betreuung auch Arbeitsmöglichkeiten für seine Bewohner schuf. Die ersten Produkte? Holzkisten und Vogelkäfige für Vitakraft. 1974 wurde schließlich die Caritas-Werkstatt gegründet, die 1978 mit einer neuen, modernen Werkstatt in Papenburg Platz für 70 Menschen bot. Heute beschäftigt St. Lukas an den Standorten in Papenburg, Börger und Dörpen fast 1.000 Menschen mit Behinderungen.
Die Jubiläumsfeier war gut besucht, mit Abordnungen der verschiedenen Werkstätten und vielen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Da es logistisch nicht möglich war, alle Mitarbeitenden und Beschäftigten gleichzeitig einzuladen, fanden dezentrale Feiern mit Gottesdiensten, festlichem Essen, Spiel- und Spaßangeboten an den Standorten in Papenburg, Börger und Dörpen statt.
Moderator Ludger Abeln führte mit Schwung durch das Programm und sprach unter anderem mit Lisa Schlömer, Leiterin des Fachdienstes für berufliche Inklusion (FBI). Abeln stellte die Frage, ob ihre Arbeit Profiler-Fähigkeiten erfordere. Schlömer stimmte zu: "Ja, auf jeden Fall! Wenn Beschäftigte aus den Werkstätten Interesse an einem Außenarbeitsplatz haben, suchen wir gemeinsam nach der passenden Tätigkeit." Ein Erfolgsgeschichte ist der Lebenslauf von Mathias Schepers, der das Schweißen von seinem Vater lernte und nach mehreren Praktika, die der FBI für ihn vermittelte, nun in einem Metallbauunternehmen in Papenburg arbeitet. Voller Stolz erzählte er: "Ich durfte sogar an einem 400-Tonnen-Schleusentor mitarbeiten."
Dr. Siegrid Kraujuttis, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, hob die Bedeutung der mittlerweile über 300 Unternehmen hervor, die Außenarbeitsplätze und Praktikumsplätze für Menschen mit Behinderungen im Emsland bereitstellen. Diese Firmen erhalten die Auszeichnung "Inklusiver Betrieb" des Landkreises. Ursula Mersmann, Behindertenbeauftragte des Landkreises, betonte ebenfalls: "Wenn ich in Hannover mit anderen Behindertenbeauftragten spreche, merke ich immer, dass wir mit unseren Außenarbeitsplätzen im Emsland einige Schritte voraus sind."
Auch der Caritasdirektor Johannes Buß teilte seine persönliche Sicht auf die berufliche Teilhabe. Während seines Studiums arbeitete er selbst in einer Einrichtung der Eingliederungshilfe und lernte, wie Zivildienstleistende sich für diese wichtige Arbeit öffneten. "Vielleicht finden wir bald neue Wege, diese Vielfalt noch besser kennenzulernen", sagte Buß mit Blick in die Zukunft.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebote für Menschen mit Behinderungen wurde in einer Gesprächsrunde mit Andreas Frische, Fachbereichsleiter für Qualifizierung und Arbeit, und Nils Tegelkamp dem Leiter der "Halle 24", und Oliver Hahn Leiter der
Werkstatt an der Wertmannstraße, betont. In der "Halle 24" arbeiten Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen gemeinsam in den Bereichen Verpackung und Montage - ein weiteres Beispiel für die Innovationskraft von St. Lukas.
Auch die Werkstatträte spielten eine wichtige Rolle während der Feier. Margret Kröger, Mitglied des Werkstattrats in Papenburg, lobte die enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung: "Wir werden heute sehr gut in alle Entwicklungen der Werkstätten miteinbezogen."
In einer weiteren Gesprächsrunde betonte Jörg Heidelberg, Mitarbeiter der Meyer-Werft die langjährige gute und verlässliche Zusammenarbeit mit St. Lukas, unter der Beteiligung von Menschen mit Behinderungen die Metallteile wie Rohrhalterungen fertigten. Die 50-Jahr-Feier von St. Lukas Qualifizierung und Arbeit war nicht nur eine würdige Rückschau auf die erfolgreiche Vergangenheit, sondern auch ein inspirierender Ausblick in die Zukunft. Alle Redner waren sich einig: Die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im nördlichen Emsland wird weiter wachsen und neue Wege finden, Inklusion zu stärken.