Stellten das Programm für den kommenden Sonntag vor: Ansgar Kossen, Margret Pohlgeers, Michaela Steffens und Heinz-Bernhard Mäsker (von links). Foto: Jürgen Eden/St. Lukas-Heim
Für beide Jubiläen haben sich beide Einrichtungen mit dem gemeinsamen Gebäude und dem Umfeld besonders herausputzt.
Weil es an wohnortnahen Hilfen für Kinder mit Behinderungen fehlte, stellten der Caritasverband Osnabrück und die Thuiner Franziskanerinen bereits 1975 nach Schließung des Krankenhauses die Weichen für die Erweiterung vom St. Lukas Heim in Papenburg. Das ehemalige Krankenhaus wurde mit dem Ziel übernommen, eine wohnortnahe Betreuung und Förderung für geistig und körperbehinderte Kinder sicherzustellen. Außerdem richteten die Thuiner Franziskanerinnen eine ambulante Schwesternstation ein.
Um die frühen Hilfen für Kinder mit Behinderungen zu verbessern, eröffnete das St. Lukas Heim 1976 im ehemaligen Ärztewohnhaus den Heilpädagogischen Kindergarten. Ein kommunales Betreuungsangebot wurde ebenfalls eingerichtet. Dabei handelte es sich um den Spielkreis, der sich in den Räumen der ehemaligen Hauptschule befand. Die Öffnungszeiten beschränkten sich auf drei Vormittage. "Schon damals wurde viel Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem St. Lukas Heim gelegt", sagt Ansgar Kossen, als Vertreter des kommunalen Trägers. Mit der Eröffnung des kommunalen Regelkindergartens "Speelhus" im Jahr 1991 wurde die Betreuung von Drei- bis Sechsjährigen fachlich professionalisiert. Das Gebäude ließen die Gemeindeväter in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule errichten.
Die Betreuung der insgesamt 48 Kinder erfolgte in zwei Regelgruppen. Drei Jahre später erweiterte die Kommune den Baukörper um einen dritten Gruppenraum und einen Bewegungsraum. Damit konnte die Zahl der Kinder auf 75 ansteigen. Im Jahr 2002 wurde aufgrund der starken Geburtenraten mit Hilfe des Fördervereins JuKi und der Gemeinde Börger ein weiterer Gruppenraum angebaut. Im Jahr 2007 entspannte sich die räumliche Situation aufgrund der sinkenden Geburtenraten entschieden. In jenem Jahr wurde das Konzept "Zwei Kindergärten unter einem Dach" geboren. Außerdem konnten weitere bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Seit dem Jahr 2014 verfügt der Kindergarten "Speelhus" über ein Krippenangebot. Somit konnte auch die Betreuung von Unterdreijährigen sichergestellt werden. Die baulichen Voraussetzungen wurden dafür durch einen Anbau geschaffen. Aktuell befinden sich im "Speelhus" zwei Regelgruppen, eine Integrationsgruppe, eine Krippengruppe und zwei Gruppen des Heilpädagogischen Kindergartens vom St. Lukas-Heim unter einem Dach. Die Gruppen der Behindertenhilfe belegen dort seit 2007 Räumlichkeiten. Inhaltlich gibt es nach Worten von Margret Pohlgeers (Leiterin Speelhus) und Michaela Steffens (Leiterin Heilpädagogischer Kindergarten) täglich Berührungspunkte. Das beginnt beim Spielen im Außenbereich und setzt sich bei musikalischen Angeboten, dem Vorschultreff sowie regelmäßigen Reflexionsgesprächen fort.
"Das ist gelebte Inklusion", sagt der Geschäftsführer vom St. Lukas Heim Heinz-Bernhard Mäsker. Jetzt bereiten sich beide Einrichtungen gemeinsam auf die beiden Jubiläen vor. So konnten in den vergangenen Wochen bereits umfangreiche Renovierungsarbeiten am Baukörper abgeschlossen werden. Derzeit laufen noch Arbeiten für die Errichtung einer rund 50 Quadratmeter überdachten Außenfläche als Sonnen- und Witterungsschutz sowie für ein Hochbeet. Mit Hilfe zahlreicher Eltern und dem St. Lukas-Heim entstanden beispielsweise eine Fahrzeugbahn und ein Sinnesgarten. Der Festtag (29. Mai) beginnt um 14.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Kindergarten. Die vielfältigen Aktionen erstrecken sich vom Spielmobil, Kistenrollbahn und einer Hüpfburg, bis hin zum Kinderschminken, Aquaspielen und einer Fotobox. Außerdem hat die Feuerwehr Börger zugesagt, mit Aktionen dabei zu sein. Fürs leibliche Wohl wird mit Kaffee und Kuchen sowie einem Cafe der Kulturen gesorgt. Börger ist bunt und so bereichern Eltern aus zahlreichen Ländern den Nachmittag mit vielen nationalen und regionalen kulinarischen Spezialitäten.