Kühe als Lebenshilfe
Larisa, Egor und ihre Kinder sind glücklich, eine Kuh erhalten zu haben.Caritas / Ottmar Steffan
Das Ziel des Projekts ist die Erhöhung der Lebensqualität von nicht vermögenden Familien - in erster Linie, von Familien mit minderjährigen Kindern, die in den ländlichen Siedlungen wohnen. Geplant war innerhalb eines Jahres der Kauf von 38 Kühen. Da es zum Teil aber einen eklatanten Preisunterschied von Gegend zu Gegend gab, konnten deutlich mehr Kühe gekauft werden. Zusätzlich kamen noch 44 Kälber in dem Jahr zur Welt. Die Familien haben in der Regel alle Erfahrung in der Viehhaltung und verfügen auch bereits über Ställe für die Kuhhaltung.
So zum Beispiel die 57-jährige Nelly und der 69-jährige Wiktor sind Rentner. Sie kümmern sich um ihre Enkelkinder, die sich seit geraumer Zeit in ihrer Obhut befinden, da die Eltern beide alkoholabhängig sind und ihnen das Sorgerecht entzogen wurde. Die Enkelkinder Danila und Iwan gehen zur Schule. Vor einigen Monaten ertrank der Mann von Nellys und Wiktors ältester Tochter auf tragische Weise. Die Tochter war zu dem Zeitpunkt im 8. Monat schwanger. Sie bekommt aktuell keine Hinterbliebenenrente, weil die Leiche ihres Mannes bisher nicht gefunden wurde. Die Tochter hat eine Hypothek abzubezahlen. Nelly und Wiktor unterstützen ihre Tochter finanziell.
Die beiden Rentner verfügen über einen Gemüsegarten von 8 Hektar sowie über Hühner und Schweine. Für die Familie ist die Viehhaltung nicht neu. Sie hatten bereits einmal eine Kuh, die vor einiger Zeit erkrankte und geschlachtet werden musste. Das Gesamteinkommen der Familie beträgt 394 Euro. Die Familie freut sich, nun wieder eine Kuh zu haben, die ihr Milchprodukte liefert und damit ihr Leben deutlich erleichtert.
Die 37-jährige Larisa, der 35-jährige Egor und ihre 6 minderjährigen Kinder wohnen in einem weit entfernten Dorf - 90 km vom Rajonzentrum Bolsherechye. Larisa ist im Mutterschaftsurlaub und erhält eine Beihilfe für kinderreiche Familien in Höhe von 4 Euro. Egor ist Hilfsarbeiter im Erdölwerk "Ochotbasa Neftesawod" und verdient 164 Euro. Vier Kinder gehen zur Schule. Die Ernährung in der Schulkantine kostet etwa 16 Euro monatlich.
Die Familie zahlt einen Kredit ab. Die Monatsrate beträgt 41 Euro. Der Kredit wurde für Möbel und Baumaterialien aufgenommen. Der Sohn Michail besucht keinen Kindergarten, weil die Familie nicht das Geld für die Kindergartengebühr aufbringen kann. Das meiste Geld gibt die Familie für Lebensmittel und Haushaltswaren aus. Oft ist es finanziell nicht möglich, Kleidung zu kaufen. Daher nimmt die Familie gerne Altkleiderspenden in Anspruch. Die Familie verfügt über einen Gemüsegarten von etwa 4 Hektar, um dort Möhren, rote Beete, Zwiebeln und Kohl anzubauen. Darüber hinaus haben sie einen Kartoffelacker von 12 Hektar. Das Gesamteinkommen der Familie beträgt 399 Euro. Larisa und Egor freuen sich, dass sie mit einer Kuh die Familie nun mit Milchprodukten versorgen können.