Bischof Pickel plant mit den Klosterbauern den nächsten Russlandaufenthalt zur Renovierung von kirchlichen Gebäuden. Caritas / Birte Hoppe
"Wir werden nicht alle drei Projekte schaffen, wenn ihr nach Russland kommt!", so Bischof Clemens Pickel vom Bistum St. Clemens aus Russland. Bei seinem mehrtägigen Aufenthalt in Osnabrück legte er vor einigen Tagen bei einem Treffen mit den Klosterbauern die Baupläne auf den Tisch, damit sich die anwesenden Handwerker einen Überblick verschaffen konnten. Ottmar Steffan vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V. koordiniert den neuen Einsatz der acht Klosterbauer, eine ehrenamtliche Handwerkertruppe, die Ende August für zwei Wochen nach Marx und Saratow in die Wolgaregion aufbrechen werden.
"Ist die Materialliste komplett? Welche Werkzeuge sind vor Ort? Müssen noch welche besorgt werden? Was für Unterlagen brauchen wir noch für das Visum?" Viele Fragen, die bei diesem Treffen geklärt werden mussten. Eingehend studierten die Klosterbauer die Baupläne und überlegten, was alles benötigt wird. Genaue Planung ist sehr wichtig, damit die Klosterbauer in den zwei Wochen so viel wie eben möglich renovieren und sanieren können.
Ihr erster Einsatzort ist Marx, ein kleines Dorf an der Wolga. Hier werden zwei Wohnungen, die der Caritas des Bistums Südrussland gehören, renoviert. Das Gebäude befindet sich noch im Rohbau. In den Wohnungen sollen pflegebedürftige Menschen von dem schon bestehenden Pflegedienst betreut werden. Der zweite Einsatz ist in der Metropole Saratow geplant. Die ehemaligen Büroräume vom Bischof sollen in eine geräumige Gästewohnung umgebaut werden. Diese Wohnung steht in Zukunft für Priester zur Verfügung, die den Bischof besuchen kommen und eine weite Anreise haben. Wenn nach diesen beiden Einsätzen noch Zeit sein sollte, wird die Sakristei im Kellergewölbe der Kathedrale in Saratow zu einem Gruppenraum ausgebaut. Es fehlt zurzeit die Möglichkeit, sich nach der Andacht am Wochenende in kleinere Gruppen aufzuteilen. "Es steht viel Arbeit an. Den Umbau der Sakristei werden wir vielleicht in den zwei Wochen nicht mehr schaffen!" Bischof Pickel hofft aber, dass er die Klosterbauer jetzt wieder, wie in den letzten 20 Jahren, zwei Mal im Jahr bei sich begrüßen darf.
Die Truppe der Klosterbauer besteht aus circa 30 Personen, meist sechs bis zehn von ihnen fahren zum Einsatz nach Russland. Unter ihnen sind neben Profis wie Elektrikern, Tischlern und Heizungsmonteuren auch Amateure. Die Klosterbauer sind nur ein Teilprojekt der umfangreichen Russlandhilfe, die vom Osnabrücker Caritasverband unter dem Namen "Eine Kuh für Marx" organisiert wird. Mit dem Stiftungsfond "St. Clemens" wird die partnerschaftliche Verbindung zwischen dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück und dem Bistum St. Clemens zusätzlich gestärkt.