Caritas St. Petersburg zu Besuch
Pater Mariano, Vorsitzender der Caritas St. Petersburg, und Natalia Pewzowa, langjährige Direktorin der Caritas in St. Petersburg, kamen am 26. Juni gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung Tichwin nach Osnabrück, um sich über die Arbeit im Bereich der Behindertenhilfe zu informieren. Olga Bolschakowa, Leiterin der Abteilung des Soziallschutzes und Natalia Kotina Leiterin des Zentrums für Sozialhilfe, sehen große Notwendigkeiten, die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung in Russland zu verbessern. Im Vordergrund steht nicht nur eine bessere medizinische Versorgung, sondern die Möglichkeit, Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft einzugliedern, Arbeits- und Lebensräume für sie zu schaffen.
Bei dem Besuch der Beschützenden Werkstätten der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück zeigten sie sich einerseits sehr beeindruckt von der Einbindung schwerstbehinderter Menschen in den Arbeitsprozess, andererseits auch von den Bemühungen, Arbeitsplätzen auf dem ersten Arbeitsmarkt für diejenigen Menschen zu finden , die auf Grund ihrer Behinderung auf enge Begleitung angewiesen sind. Die Gesellschaft in Russland muss viel nachholen und lernen, die Suche nach gangbaren Modellen für uns der erste Schritt, betonen die beiden Mitarbeiterinnen aus Tichwin.
So war es für sie eine sehr wertvolle Erfahrung, sich nicht nur mit den Mitarbeitern auszutauschen, sondern auch mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, die dort ihre Ausbildung absolvieren. Die Tatsache, dass in vielen Einrichtungen in Osnabrück auch russischstämmige Mitarbeiter beschäftigt sind, erleichterte die Kommunikation sehr.
Der Besuch im St. Maria-Elisabeth-Hauses in Bad Laer wurde begleitet von Rita Nolte, Leiterin des Geschäftsbereichs Behindertenhilfe beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Hier konnte man sich ein Bild von den Wohngruppen und dem internen Arbeitsbereich machen. Genaue Fragen zu Finanzierung, Gestaltung der Arbeitsabläufe und verschieden Freizeitaktionen standen hier im Vordergrund. Viel Anregung konnte Frau Christine Frye zum Thema Einbindung der örtlichen Einrichtungen geben. Menschen für soziale Arbeit und für Freiwilligenengagement zu gewinnen, die Schranken zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen abzubauen, ist für uns eines der ersten Ziele, betont Olga Bolschakowa. Die Erfahrungen und die Begleitung der Caritas in St. Petersburg, die Besuche in den Einrichtungen wie jetzt in Osnabrück sind dabei wichtige Meilensteine.