Nachhaltiges Projekt in einer der ärmsten Regionen der Welt
DBU-Mitarbeiter Franz-Peter Heidenreich, Safietou Gueye, Helmut Buschmeyer, Momar Gueye, Dr. Ulrich Witte und Günter Sandfort (v.lks.) sind überzeugt, dass das Brunnenprojekt in Bambey Vorbildcharakter hat. Caritas/Roland Knillmann
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ein Brunnenprojekt des Caritas-Stiftungsfonds "Menschen in Not im Senegal" fachlich und finanziell mit 35.000 Euro. Der senegalesische Botschafter in Berlin, Momar Gueye, kam persönlich nach Osnabrück, um der DBU und dem Caritasverband für die Unterstützung zu danken.
"Projekt wird Schule machen"
Dr. Ulrich Witte, DBU-Abteilungsleiter für Umweltkommunikation und Koordinator der internationalen Förderung, überreichte den Förderbescheid und unterstrich: "Brunnenanlagen sind in Afrika ein wichtiger Treffpunkt und Mittelpunkt für die Menschen. Für Frauen ist das Wasserholen oft die einzige Möglichkeit, das Haus zu verlassen und soziale Kontakte zu pflegen. Neu und damit modellhaft für die ganze Region ist die geplante eigenständige Stromversorgung des Brunnens durch ein Solarpanel, das den veralteten Dieselantrieb ersetzt. Das schützt die Umwelt, fördert das Soziale und ist obendrein ökonomisch, da die Stromkosten sinken - ein ausgesprochen praxisnahes und nachhaltiges Projekt in einer der ärmsten Regionen der Welt, das nach erfolgreichem Abschluss Schule machen kann."
Gueye nahm die Förderung dankbar entgegen: "Ich danke Ihnen im Namen der ganzen Region für diese große Hilfe! Wir sind sehr stolz, dass der Senegal für dieses Pilotprojekt ausgesucht wurde."
Persönliche Kontakte ermöglichen Brunnenerneuerung
Helmut Buschmeyer, der seit vielen Jahren Hilfsprojekte im Senegal unterstützt, hat für den Caritas-Stiftungsfonds das Projekt federführend und ehrenamtlich begleitet. Er erläuterte den Zusammenhang des Projektes. "Wasser ist im Senegal unglaublich wertvoll, weil es sehr knapp ist. In den Dörfern und kleinen Städten wird es mit Brunnen gefördert. Die Menschen holen es mit Hand- und Eselskarren ab." Buschmeyer hat seit Jahren Kontakt zu Vereinen in Bambey, einer Kleinstadt im Westen des Senegals. Bei einem seiner Besuche vor Ort erfuhr er, dass einer der Brunnen nur noch notdürftig funktionierte. Immer wieder fiel der Brunnen für ein oder zwei Tage aus. Die Folge: Rund 1.500 Menschen waren ohne Wasser.
Buschmeyer brachte schnell einige seiner Kontakte zusammen. So entstand die Idee, dass der Brunnen modernisiert und mit einer Solaranlage versehen werden könnte. Der Vorteil: Die monatlichen Betriebskosten würden von aktuell ca. 450 Euro auf ca. 80 - 100 Euro gesenkt und der Betrieb würde weniger anfällig für Störungen.
Rückenwind erhielt er vom Caritas-Stiftungsfonds "Menschen in Not im Senegal", der beim Osnabrücker Caritasverband angebunden ist. "Wir sind sehr froh, dass die DBU dieses Projekt großzügig unterstützt, denn es ist ein kleines und zugleich modellhaftes Signal, wie Entwicklungspartnerschaften aussehen können," bedankte sich der stellvertretende Caritasdirektor Günter Sandfort. Sandfort betonte, dass das Projekt zwei Ziele habe: "Wir müssen den Menschen vor Ort helfen, aus humanitären Gründen, und um Fluchtursachen zu bekämpfen."
Botschafter Momar Gueye bestätigt diese Sichtweise: "Es gibt sehr viel, was man in unserem Land entwickeln könnte, um die jungen Menschen in ihrer Heimat zu halten. Dafür benötigen wir Hilfe wie Ihre."
Netzwerk der Caritas koordiniert Hilfe
Sandfort wies zugleich auf das internationale Netzwerk der Caritas hin, das solche Hilfsaktionen wesentlich erleichtert: "Um die ordnungsgemäße Abwicklung des Projektes zu gewährleisten, kooperieren wir mit dem regionalen senegalesischen Caritasverband in Thiés."
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 52.000 Euro. Für die noch bestehende Finanzierungslücke ist ein Förderantrag bei einer weiteren Institution gestellt worden.
Der Caritas-Stiftungsfonds "Menschen in Not im Senegal" fördert neben der Erneuerung des Brunnens weitere Projekte zur Gesundheitsversorgung, zur Bildung und zur allgemeinen Nothilfe im Senegal. Finanziert werden die Aktivitäten weitgehend durch Spenden.