Eine Friedenstaube, durchsichtig und mit einer magentafarbenen Linie umrissen, montiert auf einem Fuß aus Olivenholz - das ist der Weihbischof-Kettmann-Preis, der jetzt von Caritasverband für die Diözese Osnabrück gestiftet wurde.
"Mit diesem Preis werden wir zukünftig Personen auszeichnen, die sich in besonderer Weise um Völkerverständigung und Versöhnung verdient gemacht haben", erläutert der Vorsitzende des Caritasrates Diakon Dr. Gerrit Schulte.
Caritasdirektor Franz Loth ergänzt: "Wir erleben in erschreckender Weise, dass Versöhnung zwischen den Völkern keine Selbstverständlichkeit ist. Dafür müssen wir uns immer neu engagieren." Der Osnabrücker Caritasverband habe selber enge Kontakte in viele andere Länder, insbesondere nach Russland und Polen. "In unserem Bistum gibt es jedoch noch viele Initiativen mehr, ob kirchliche oder weltliche," unterstreicht Loth. "Mit dem Weihbischof-Kettmann-Preis wollen wir dieses Engagement würdigen und damit auch anderen Mut machen, sich zu engagieren."
Weihbischof Kettmann steht für Engagement, das Menschen zusammen bringt
Diakon Gerrit Schulte freut sich, dass sich der emeritierte Osnabrücker Weihbischof Theodor Kettmann bereit erklärt hat, dieses Ziel mit seinem Namen zu unterstützen. "Weihbischof Kettmann war von 1993 bis 2007 Vorsitzender des Caritasverbandes und hat in dieser Zeit unter anderem den Kontakt zu unserem Partnerbistum Südrussland sehr gefördert. Weihbischof Kettmann macht bis heute auf eine sehr menschliche und sympathische Art deutlich, wie wichtig ein Engagement ist, das Menschen zusammenbringt." Schulte nennt als Beispiel den Wahlspruch Kettmanns aus dem biblischen Römerbrief: "Laßt uns nach dem streben, was dem Aufbau der Gemeinde dient". Schulte weiter: "Der Weihbischof hat selbst erläutert, was das für ihn bedeutet: einander aufbauen durch Lob, Wertschätzung, Verzeihen, ein kräftiges Glaubenszeugnis." Der Weihbischof-Kettmann-Preis soll, so Diakon Schulte, "das Wertschätzungsprogramm würdigen, das Versöhnung und Verständigung schafft und das von vielen Einzelpersonen und Initiativen getragen wird."
Erste Preisverleihung im polnischen Olzstyn
Die ersten Preisträger stehen bereits fest: Mitte Mai wird im polnischen Olzstyn die zehnjährige Partnerschaft des Osnabrücker Caritasverband es mit dem Caritasverband der Bistums Ermland gefeiert.
Caritasdirektor Franz Loth wird zwei Skulpturen im Gepäck haben, wenn er ins Ermland reist: "Wir werden den früheren Direktor des Caritasverbandes Ermland, Prälat Roman Lompa, und den früheren Landrat des Landkreises Olzstyn, Miroslaw Pampuch, ehren. Prälat Lompa hat sich sehr dafür eingesetzt, dass es zu einem intensiven uns sehr lebendigen Austausch zwischen unseren polnischen Kollegen und uns gekommen ist, der bis heute viele Projekte hervorgebracht hat. Der frühere Landrat Miroslaw Pampuch hat einen großen Anteil an der Partnerschaft der Landkreise Olzstyn und Osnabrück, die ein hervorragendes Beispiel für Völkerverständigung ist." Das sei, so Loth, keine Selbstverständlichkeit: "Vor 70 Jahren ist der 2. Weltkrieg beendet worden. Dass wir heute als Gäste und Freunde in Polen empfangen werden, hat mit Menschen wie Prälat Lompa und Miroslaw Pampuch zu tun."
Die Skulptur wurde vom Osnabrücker Künstler Mario Haunhorst geschaffen, der das Anliegen des Preises in eine aussagekräftige Symbolik übersetzt hat, die bis in die Produktion reicht: Der hölzerne Fuß der Skulptur wird in den Caritaswerkstätten nördliches Emsland gefertigt.