In Holzhausen gibt es ab 1. März erstmals einen Jugendtreff. An den Start gebracht hat ihn der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück. Zwei Wochen vor der Eröffnung gab es für Kinder und Jugendliche im neuen Treff schon mal Mitmachaktionen.
"827", "Nige" und "Warum machen die das?" steht auf der mit Spraydose und Acrylstiften bemalten Leinwand. Angefertigt hat das Bild Mika. Der Elfjährige ist derart vertieft in sein Kunstwerk, das er kaum Antworten darüber geben kann. Gut, dass seine Mutter gerade vorbeikommt. Sie erläutert das Bild des passionierten Jungmalers. "Die Zahl hat wohl mit Aglie 827 zu tun, das ist ein Rapper, den er ständig hört", meint Michaela Hoefs. Und "Nige"? Das sei eine Abwandlung des Namens einer bekannten Sportmarke, sagt Mika, der gerade aus seinem Schaffensprozess auftaucht.
"Das was hier in Holzhausen mit dem Sprayen und Malen angeboten wird, ist genau sein Ding", weiß Mikas Mutter. Nicht nur künstlerisch darf es im künftigen Treff in Holzhausen zugehen. Wo früher ein Imbiss war, stehen den Kindern und Jugendlichen auf gut 140 Quadratmetern mehrere Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Am Aktionstag stimmten sie ab, welche Spielkonsole demnächst angeschafft wird. "Gemeinsam diese Spiele zu machen, hat eine wichtige soziale Funktion", erklärt Ilana Wolters. Sie ist Koordinatorin der Offenen Jugendarbeit in GM-Hütte, die seit Jahren der Caritasverband trägt. Möglichkeiten zum Dartspiel gibt es im neuen Jugendtreff ebenso, wie eine Küche, wo gekocht werden kann. "Das sind nur erste Angebote. Wichtig ist uns auch, dass die Kinder und Jugendlichen Ideen entwickeln, die sie dann hier umsetzen können", ergänzt Sarah Meyer, die Leiterin des neuen, noch namenlosen Treffs.
Neben der Alten Wanne und dem Michaelistreff, gibt es ab März mit der neuen Adresse an der Sutthauser Straße 54 einen dritten Anlaufpunkt für junge Besucher. "Gut ist, dass hier mehrere Tage geöffnet ist", meinen Fenja und Sara. Die beiden Messdienerinnen besuchen zwar auch die für sie angebotene Gruppenstunde. Aber die sei nur einmal in der Woche. Dreimal wöchentlich ist der neue Treff künftig geöffnet.
Dass am Schnuppertag gleich einige Kinder (und ihre Mütter) vorbeischauten, ist kein Zufall. Vor der Eröffnung ist Sara Meyer durch die vierten Klassen der örtlichen Antonius-Schule gegangen, um über den Treff zu informieren.
"Unser Konzept ist, dass wir die Kinder erreichen wollen, bevor sie an die weiterführenden Schulen gehen", so die Jugendtreffleiterin. Sollte
es nämlich in der Pubertät zu Problemen kommen, dann kenne man sich bereits und könne besser helfen, lautet die Überlegung dahinter. Erreicht hat man durch den Schnuppertag bereits Mika. Er will unbedingt ab März im neuen Jugendtreff dabei sein. Sagt’s und schnappt sich eine neue Leinwand zum Bemalen.