Voneinander lernen, sich austauschen und die Zusammenarbeit weiter vertiefen, das war das Ziel des Besuchs von Caritasmitarbeitern aus der Diözese Osnabrück beim Caritasverband in Olsztyn (Allenstein) in Polen. Ein Ergebnis des Besuchs: es wird in Zukunft eine Kooperation im Bereich des Freiwilligendienstes im Ausland geben. Ab 2015 können dann zwei Freiwillige aus Osnabrück erstmals beim Caritasverband in Olsztyn ihren Dienst leisten.
Die Partnerschaft zwischen den zwei Caritasverbänden besteht bereits seit 15 Jahren. Bei regelmäßigen Treffen der polnischen und deutschen Mitarbeiter geht es um den kulturellen und den fachlichen Austausch. In diesem Jahr reiste wieder eine große Delegation aus der Diözese Osnabrück nach Polen. Zum Auftakt der Reise in Warschau empfing sie der Direktor des Polnischen Caritasverbandes, Prälat ks. Marian Subocz.
Gemeinsames Ziel der zwei Verbände ist es, die enge Freundschaft auch in die nächste Generation zu tragen. Mit einer Kooperation im Bereich des Freiwilligendienstes ist dies nun bald möglich. "Es ist uns wichtig, dass Jugendliche in beiden Regionen die Möglichkeit haben, sich zu begegnen und dadurch interkulturelle Kompetenzen aufzubauen und sich beruflich zu orientieren," so Günter Sandfort, stellv. Caritasdirektor.
Bei verschieden Arbeitstreffen in Olsztyn tauschten sich die polnischen und deutschen Caritas-Mitarbeiter auch über den Bereich der Altenhilfe und Altenpflege aus. Denn auf polnischer, wie auf deutscher Seite gibt es ähnlich komplexe und zunehmend schwierige Rahmenbedingungen in der Pflege sowie einen Mangel an Fachkräften. Im Landkreis Olsztyn werden alte Menschen zumeist zu Hause gepflegt. Viele von ihnen bekommen dabei Hilfe durch den dort tätigen Ambulanten Dienst der Caritas. Als Zeichen der gegenseitigen ganz praktischen Unterstützung überreichte Caritasdirektor Franz Loth deshalb dem Caritasdirektor Olsztyns, Pawel Zieba, ein Beatmungsgerät im Wert von 8.000 Euro, das dringend im Ambulanten Dienst benötigt wird.
Auch in dem Bereich der Suchtprävention- und Rehabilitation konnte an bestehende Kooperationen angeknüpft werden. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie "Betreutes Wohnen" für ehemals Suchtkranke Menschen gestaltet werden kann. Bereits im letzten Jahr haben sich deutsche und polnische Mitarbeiter aus dem Bereich der Suchthilfe dazu gemeinsam in Osnabrück fortgebildet.