Weniger Alkohol, Rauchen, Smartphone
Wenn Silvester vor der Tür steht, nehmen sich viele Menschen gute Vorsätze für das neue Jahr vor: weniger Alkohol trinken etwa, mit dem Rauchen aufhören, das Smartphone häufiger beiseitelegen und mehr "offline" sein. Doch wie werden aus solchen Absichten wirklich Taten? "Seinen Konsum überprüfen zu wollen, ist ein erster guter Schritt", sagt Marion Feldmann, Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation beim Caritasverband für den Landkreis Emsland. "Aber entscheidend für den Erfolg sind nicht die Vorsätze, sondern das, was der Betroffene wirklich umsetzt."
Tagebuch führen
Um das eigene Verhalten zu überprüfen, dem empfiehlt die Expertin zum Beispiel, über einen längeren Zeitraum - etwa ein paar Wochen - regelmäßig Tagebuch über den Konsum zu führen, egal ob es um Alkohol, Zigaretten, das Handy oder den Computer geht. In welchen Situationen habe ich vermehrt konsumiert? Was war los in Momenten, in denen ich zur Flasche gegriffen habe? Zu welchen Anlässe habe ich mehr als sonst geraucht, besonders häufig und lange das Smartphone in der Hand gehabt oder vor dem Computer gesessen?
Emotionen erkennen
"Ziel dieser Bestandsaufnahme ist es herauszufinden, welche Emotionen für meinen Konsum eine Rolle spielen", erklärt Marion Feldmann. "Sich diese Zusammenhänge mithilfe eines Tagebuches klar zu machen, sensibilisiert für das eigene Verhalten und ist eine gute Grundlage dafür, anschließend etwas am Umgang mit bestimmten Situationen und damit auch am Konsum zu ändern."
Denjenigen, die sich dafür Unterstützung wünschen, empfiehlt sie das Programm SKOLL der Fachambulanz. Das SKOLL-Selbstkontrolltraining richtet sich an alle, unabhängig vom Alter, die ihr Konsumverhalten überdenken und daran etwas ändern wollen. Speziell für Menschen, die an sich selbst einen riskanten Umgang mit Medien erkennen, gibt es außerdem das neue Programm "re:set!". Immerhin möchten sich einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge 18 Prozent der Deutschen im kommenden Jahr weniger mit Handy, Computer und Internet beschäftigen.
Angebot zur Prävention
Eines ist Marion Feldmann besonders wichtig: "Um Kontakt zu uns bei der Caritas aufzunehmen, bedarf es keiner Abhängigkeit. Wir beraten bei Unsicherheiten und Fragen zum Konsum, und das anonym und zieloffen." Die Fachambulanz bietet in Meppen, Lingen und Papenburg Sprechstunden an. Weitere Infos unter www.mein-leben-ohne-sucht.de.
Ansprechpartnerin: Marion Feldmann, Leitung Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation, Caritasverband für den Landkreis Emsland, mfeldmann@caritas-os.de, Tel. 05931 8863812