Rauschtrinken bei Jugendlichen gilt als besonders gefährlich, denn damit steigt das Risiko, im Erwachsenenalter eine Abhängigkeit zu entwickeln. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte jetzt Zahlen für 2019, die zeigen, dass die Fälle für akuten Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen zunehmen. "Im Landkreis Emsland gab es 81 Jugendliche, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten", weiß Marion Feldmann, Leiterin der Caritas-Fachambulanz Sucht im Emsland. In den Vorjahren (2017 und 2018) lag die Zahl bei jeweils 67 Personen unter 20 Jahren.
Mit dem Caritas-Projekt "HaLT - Hart am Limit" gibt es ein Soforthilfeprogramm für Kinder und Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden oder durch einen riskanten Konsum auffallen. Die Caritas informiert und berät Betroffene und ihre Eltern und vermittelt bei Bedarf weiterführende Hilfe. "Auch Präventionsarbeit ist ein wichtiger Baustein des Projektes", ergänzt Marion Feldmann.
"Bisher spüren wir in der Coronakrise keinen gravierenden Anstieg im Beratungsangebot für junge Menschen. Gleichwohl merken wir in den Gesprächen, dass der psychische Druck wächst. Junge Menschen sind in einer wichtigen Lebensphase: Identitätsfindung durch soziale Kontakte
und berufliche Orientierung stehen dabei im Mittelpunkt. Deshalb müssen wir gut hin schauen, wie sich die Situation weiter entwickelt, insbesondere in Bezug auf riskantes Konsumverhalten", so Feldmann.
Die Leiterin der Fachambulanz Sucht betont, dass die Berater auch in der Coronakrise für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es die Möglichkeit der telefonischen Beratung oder der anonymen Onlineberatung.
Die Beratungsstellen sind per Telefon oder E-Mail erreichbar:
Meppen: 05931 9842-40, sucht.mep@caritas-os.de
Lingen: 0591 80062-300, sucht.lin@caritas-os.de
Papenburg: 04961/9441-0, sucht.pbg@caritas-os.de