Sich selbst für fast alle Glücksspiele sperren zu lassen, kann für Betroffene enorm entlastend sein. Für manch einen ist es auch der erste Schritt raus aus der Spielsucht. Deshalb steht der diesjährige Aktionstag Glücksspielsucht am 28. September unter dem Motto "Zocken stoppen!". Auch im Emsland gehen Mitarbeitende der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation der Caritas an diesem Tag in Spielhallen und Wettbüros, um Gäste und Servicepersonal über die Sperrmöglichkeiten für Glücksspiele zu informieren.
"Wir wollen vor Ort Gesicht zeigen und auf unsere Beratungsangebote hinweisen", erläutert Mandala Clavée, Leiterin der Fachambulanz beim Caritasverband für den Landkreis Emsland in Meppen. "Uns ist es wichtig, nicht nur Spielende zu erreichen, sondern auch das Servicepersonal zu sensibilisieren. Mitarbeitende sollen wissen, dass sie sich an uns wenden können, wenn sie bei jemandem ein riskantes Spielverhalten beobachten." Die Suchtfachkräfte verteilen am Aktionstag außerdem Informationskärtchen in Visitenkartengröße zur Spielersperre.
Laut der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) gelten in Niedersachsen etwa 460.500 Menschen als glücksspielsüchtig bzw. suchtgefährdet. Die Spielersperre gibt es seit dem 1. Juli 2021 bundesweit. Es sind sowohl Selbst- als auch Fremdsperren möglich. "Diese Sperre dient dem Schutz der Spielenden, um riskantem Glücksspiel und der Entwicklung einer Glücksspielsucht vorzubeugen", sagt Mandala Clavée. Gesperrte sind anbieter- und spielformübergreifend von nahezu allen legalen Glücksspielen ausgeschlossen. Glücksspielanbieter müssen vor jeder Spielteilnahme die Personendaten mit der bundesweiten Sperrdatei OASIS abgleichen. Ist dort eine Sperre hinterlegt, wird die Teilnahme am Glücksspiel verwehrt.