Neubaugebiete, in denen Einfamilienhäuser emporschießen, Mehrfamilienhäuser mit großzügigen Balkonen, aufwändige Renovierungen in alten Häusern: Gebaut wird, auch in Meppen und Umgebung. Leisten können sich diesen Wohnraum aber oftmals nur Menschen mit gehobenem Einkommen. Für Bezieher von Sozialleistungen ist es beinahe unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden, wie eine Untersuchung der Caritas im Emsland belegt.
Über einen Zeitraum von sechs Wochen hat die Osnabrücker Studentin Lara Behnen während eines Praktikums beim Caritasverband für den Landkreis Emsland in Meppen den dortigen Wohnungsmarkt beobachtet. Das Ergebnis ihrer Analyse: Von 219 verfügbaren Wohnungen in der Region liegen nur 18 unter dem Regelsatz von 372 Euro, den Sozialleistungsbezieher bekommen. Es gibt also so gut wie keinen Wohnraum, den sich jemand mit Hartz IV leisten kann.
"Hinzu kommt, dass es Menschen mit wenig Geld und zudem vielleicht noch einer bewegten Vergangenheit ohnehin im Kontakt mit vielen Vermietern häufig schwer haben", weiß Lea Robben vom Team der Wohnungslosenhilfe der Caritas in Meppen. Bei hoher Nachfrage können sich Hausbesitzer ihre Mieter aussuchen. "Geringverdiener oder Leistungsbezieher fallen dann oft durchs Raster", so die Erfahrung der Caritas-Mitarbeiterin.
Deshalb hat der Verband vor einigen Jahren das Projekt "Wohnung statt Parkbank" auf den Weg gebracht: Die Meppener Caritas mietet Wohnungen, die sie dann an Klienten untervermietet. So finden Wohnungslose eine dauerhafte Bleibe und die Vermieter können sich sicher sein, dass die Miete pünktlich gezahlt wird.
Den Mangel an bezahlbarem Wohnraum vermag das Projekt jedoch auch nicht zu beheben. Lea Robben sagt: "Durch die Untersuchung haben wir schwarz auf weiß, was wir in unserer Arbeit täglich spüren: Ohne mehr sozialen Wohnungsbau wird es für Menschen mit wenig Geld auf Dauer unmöglich, eine Wohnung zu finden."