Gitta Connemann nimmt sozialpolitische Forderungen entgegen
In Aschendorf kam CDU-Politikerin Gitta Connemann mit Besucherinnen und Besuchern der Caritas-Tagespflege ins Gespräch.
"Jeder braucht ein Stück vom Kuchen" heißt eine Aktion von Caritas und Diakonie in Niedersachsen, bei der sie Politikern anlässlich der bevorstehenden Bundes- und Landtagswahl die gemeinsamen sozialpolitischen Forderungen der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände überreichen. Auf Einladung des Caritasverbandes für den Landkreis Emsland und des Diakonischen Werks im ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim hat deshalb die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) die Tagespflege in Aschendorf des Caritas-Pflegedienstes Unterems besucht, um mit Besuchern der Tagespflege sowie Mitarbeitenden und Vertretern von Caritas und Diakonie ins Gespräch zu kommen.
In der Caritas-Tagespflege in Aschendorf kam Gitta Connemann bei Kaffee und Kuchen mit den Gästen zusammen.
Unterstützung zugesichert
Im intensiven Austausch über einzelne Punkte der Sozialcharta stellten Marion Feldmann (Leitung Fachambulanz Sucht, Caritas) und Alexandra Kemper (stv. Leitung Fachambulanz Sucht, Diakonie) Chancen und Schwierigkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aus der Sicht suchtkranker Menschen vor. Marion Feldmann beleuchtete unter anderem das Thema "Geistige Behinderung und problematischer Substanzkonsum". Erst vor kurzem hat der Caritasverband beim Bundesministerium für Gesundheit einen Antrag für ein entsprechendes gemeinsames Projekt mit dem St. Lukas-Heim eingereicht. Gitta Connemann sicherte ihre Unterstützung zu. Zudem sprach sie sich für den Erhalt der Förderschulen und die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt aus.
Gitta Connemann (Mitte) nahm die sozialpolitischen Forderungen „Jeder braucht ein Stück vom Kuchen“ von (v.l.) Heike Wendt, Alexandra Kemper, Dorothea Währisch-Purz (alle Diakonie) sowie Stefanie Freimuth-Hunfeld, Marcus Drees und Marion Feldmann (alle Caritas) entgegen.
Diakonie-Geschäftsführerin Dorothea Währisch-Purz verwies zum Thema Bildungsgerechtigkeit darauf, dass die Mittel des Bildungs- und Teilhabepakets etwa angesichts hoher Kosten bei der Anschaffung von Schulmaterial nicht ausreichen. Gitta Connemann betonte, Bildung sei ein Schlüssel für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Diese dürfe keine Frage des Geldbeutels der Eltern sein. Familien dürften nicht durch zu teure Anforderungen an Lernmittel ausgegrenzt werden. Es bestand Einigkeit, dass hier Schulen, Schulträger und Elternräte gefordert sind. Gitta Connemann zeigte sich skeptisch bei der Frage nach einer Leistungserhöhung.
Viel Engagement
Heike Wendt, Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingsarbeit der Diakonie, berichtete aus ihrer alltäglichen Arbeit über ein hohes Maß an Engagement in der Region. Gitta Connemann bedankte sich ausdrücklich für das haupt- und ehrenamtliche Engagement der Wohlfahrtsverbände. Caritas-Geschäftsführer Marcus Drees und Dorothea Währisch-Purz machten auf Nachfrage deutlich, dass die Vernetzung und Zusammenarbeit der Protagonisten in der Flüchtlingshilfe im Emsland aus Sicht der Wohlfahrtsverbände sehr positiv läuft. Ein Grund dafür sei auch die neue Stabsstelle Integration beim Landkreis Emsland.
Caritas- und Diakonie-Vertreter kamen mit Gitta Connemann ins Gespräch.
Marcus Drees hob die hohe Bedeutung des freiwilligen Engagements auch außerhalb der Flüchtlingsarbeit hervor. Am Beispiel des neuen Projektes U [25] stellte er konkret das freiwillige Engagement von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der neuen Online-Suizidprävention des Caritasverbandes vor.
Fachkräftemangel in der Pflege
Ihre Sorge über den gesellschaftlichen Stand des Pflegeberufes und die daraus resultierenden Folgen wie den Fachkräftemangel brachte Stefanie Freimuth-Hunfeld, Pflegedienstleitung beim Caritas-Pflegedienst Unterems, zum Ausdruck. Der Pflegeberuf habe einen negativen Ruf, und es werde immer schwieriger, junge Leute trotz intensiver Bemühungen dafür zu gewinnen. Gitta Connemann verstand die Sorge. Gute Pflege brauche Zeit und mehr Personal, sagte sie.
Stefanie Freimuth-Hunfeld (links) und Gitta Connemann mit dem symbolischen Kuchen für die Aktion "Jeder braucht ein Stück vom Kuchen" von Caritas und Diakonie in Niedersachsen.
Die Politik in Berlin habe die Herausforderung erkannt und bereits zahlreiche Maßnahmen initiiert, um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Die Ausbildung in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sei modernisiert und zusammengeführt worden. Die Entlohnung in der Pflege sei verbessert worden. Das in manchen Ländern erhobene Schulgeld für die Ausbildung werde bundesweit abgeschafft und stattdessen eine Ausbildungsvergütung eingeführt. Die Zahlung von Löhnen nach Tarif müsse von Pflegekassen und Sozialhilfeträgern refinanziert werden. Dies gelte nun auch für nicht-tarifliche Löhne bis zur Höhe der tariflichen Bezahlung.
Abschließend wurde Gitta Connemann symbolisch für die "Jeder braucht ein Stück vom Kuchen"-Aktion ein selbstgebackener Kuchen überreicht. Die CDU-Politikerin bedankte sich nochmals ausdrücklich für das Engagement und sagte ihre Unterstützung zu, sollten die Verbände an bestimmten Stellen Hilfe und Unterstützung benötigen.