Umgang mit Jugendlichen in Lebenskrisen
"Leben wollen" - das ist nicht für alle selbstverständlich. Es gibt auch Menschen, die des Lebens müde werden, die nicht mehr wollen oder können. Rund 40 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Arbeitsbereichen des Bistums Osnabrück beschäftigten sich bei einem ganztägigen Fachtag im Jugendkloster Ahmsen mit der Frage, wie ein seelsorgerischer Umgang mit Menschen in schweren Lebenskrisen gelingen kann. Veranstalter war das Bistum Osnabrück in Kooperation mit dem U25 Onlineberatungsdienst des Caritasverbandes für den Landkreis Emsland in Lingen. "Mit dem Fachtag wollten wir Sensibilität für dieses wichtige Thema schaffen", erklärt Katrin Warstat, Leiterin des U25 Onlineberatungsdienstes.
Dr. Christoph Hutter, Leiter des Referats für Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung im Bistum Osnabrück, referierte zunächst über die Alltäglichkeit von Suizidgedanken und erläuterte den Teilnehmer*innen, wie sie Menschen helfen können, einen Weg aus der Krise zu finden. Im Anschluss gab Katrin Warstat Einblicke in ihre Arbeitspraxis und machte dabei deutlich, wie wichtig ein Gesprächsangebot für Menschen mit Suizidabsichten ist: "Reden rettet Leben! Betroffene sollen die Möglichkeit haben über ihre Suizidgedanken zu sprechen und erfahren, dass ihnen dafür Raum gegeben wird und sie Hilfe erhalten können."
Bei der anschließenden Arbeit in Kleingruppen, hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich persönlich und fachlich auszutauschen. Die drei Workshops standen unter den Überschriften "Trauerbegleitung von Hinterbliebenen nach einem Suizid", "Zwischen müde und lebensmüde: Über die Alltäglichkeit von Suizidgedanken" und "Umgang mit suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen aus der Perspektive von U25" und wurden von den beiden Referent*innen sowie Seelsorger Ansgar Maul geleitet.