Caritas-Projekte „FrühStart“:
Es ist eine viel zitierte Weisheit: besser früh fördern, als spät reparieren. Ganz nach diesem Motto verfährt auch der Caritasverband für den Landkreis Emsland, in dem er werdende Eltern und Familien mit den Projekten "FrühStart" und "Von Anfang an. Gemeinsam" unterstützt. Zur Finanzierung der Angebote trägt auch die alljährliche Haussammlung der Caritas bei.
Für Elisabeth Lembeck und Margret Rohjans von der Schwangerschaftsberatung ist es eine regelmäßige Wegstrecke: Sie wechseln sich täglich ab beim Besuch des Marien Hospitals Papenburg. Ziel ist die geburtshilfliche Abteilung, wo die beiden Sozialarbeiterinnen das Gespräch mit den (werdenden) Müttern suchen - eben "von Anfang an". Denn gerade für Erstentbindende ist so manche Frage Neuland: Benötigt sie eine Hebamme? Wo muss das Kind angemeldet werden? Wie sieht es mit Kindergeld, Elterngeld oder Elternzeit aus? Da ist es von Vorteil, wenn die beiden Caritas-Fachkräfte etwa beim Ausfüllen von Formularen helfen. Allein im Jahr 2018 gab es fast 180 "vertiefende Gespräche" mit den jungen Müttern.
Aber "Von Anfang an. Gemeinsam" bietet bei Bedarf noch mehr Hilfestellung, erläutert Lembeck. "Gerade der frühe Kontakt im Krankenhaus hilft, manche Hemmschwelle zu überwinden", hat sie festgestellt. Insbesondere erreicht die Caritas Familien, die nicht so gut vorbereitet sind auf das Leben mit einem Neugeborenen. Und dann kann der Verband - mit Unterstützung von Stiftungen und Fonds - helfen, wenn es etwa um Babywäsche oder Kinderwagen geht. Und mehr noch: Die Familien kennen nun die Caritas als Anlaufstelle.
"Von Anfang an. Gemeinsam" ist genau wie "FrühStart" Teil des Fachdienstes "Frühe Hilfen". Das Gruppenangebot "FrühStart" findet alle 14 Tage an zwei Kitas in Papenburg und in einer Kita in Sögel statt. Es richtet sich an Eltern mit Kindern zwischen null und drei Jahren - oder sogar noch früher: Mitunter kommen auch schon werdende Mütter zu den Treffen, berichtet Koordinatorin Birgit Berssen. Begleitet werden die Treffen von einer pädagogischen Fachkraft, die auch einen Blick dafür hat, ob ein Kind besonderen Förderbedarf hat.
"Es geht darum, Eltern frühzeitig zu unterstützen, damit sich Probleme gar nicht erst verfestigen", sagt Berssen. Behandelt werden alle Themen, die die Mütter und Väter ansprechen. Dabei kann es sich etwa um die Ernährung handeln oder wie Kindern Grenzen gesetzt werden können. Gefragt ist allerdings nicht der Zeigefinger, sondern ein enger Austausch, betont Berssen: "Nur in einem guten Vertrauensverhältnis können Eltern unterstützt werden."