Minister Dr. Philippi: "Gute Beratungs- und Qualifizierungsinfrastruktur für alle Zuwanderinnen und Zuwanderer führt zur nachhaltigen Integration in den Arbeitsmarkt, daher wird die Start Guides-Förderung fortgeführt."
Lena Wöhler
Niedersachsens Arbeits- und Integrationsminister Dr. Andreas Philippi hat heute in Hannover den ‚Start Guides‘-Fachtag 2023 eröffnet. Den Fachaustausch zur Arbeitsmarktintegration von Zuwanderinnen und Zuwanderern veranstaltet das Niedersächsische Arbeitsministerium gemeinsam mit dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Begleitet von Fachvorträgen diskutierten rund 100 Expertinnen und Experten aus Arbeitsmarktprojekten, Jobcentern und Agenturen für Arbeit aus ganz Niedersachsen über aktuelle Handlungsbedarfe und Erfolg versprechende Handlungsansätze zur Integration Zugewanderter in Ausbildung und Arbeit.
Arbeits- und Integrationsminister Dr. Philippi führte dazu in seiner Eröffnungsrede aus: "Derzeit werden in immer mehr Branchen Fach- und Arbeitskräfte knapp. Die geburtenstarken Jahrgänge scheiden verstärkt aus dem Erwerbsleben aus und es rücken viel weniger junge Menschen nach. Auch Niedersachsen ist deshalb auf Zuwanderinnen und Zuwanderer als Fach- und Nachwuchskräfte angewiesen. In den letzten fünf Jahren wurde der Aufwuchs sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in Niedersachsen bereits zu mehr als 60 % von Ausländerinnen und Ausländern getragen. Es ist absehbar, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Wir haben heute wieder einmal sehen können, wie wichtig eine gute Beratungs- und Qualifizierungsinfrastruktur für alle Zuwanderinnen und Zuwanderer zur nachhaltigen Integration in unseren niedersächsischen Arbeitsmarkt ist. Daher setzen wir die Förderung der erfolgreichen ‚Start Guides‘-Projekte aktuell um weitere zwei Jahre fort."
Lena Wöhler
Ansgar Bensmann, stellvertretender Diözesan-Caritasdirektor beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V. und Repräsentant des "Start Guides"-Koordinierungsprojekts ZBS AuF III, betonte: "Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gelingende Integration zu schaffen. Der Zugang zu Arbeit und Ausbildung ist dabei eine Kernvoraussetzung. Es entspricht unserem Selbstverständnis als christlichem Wohlfahrtsverband, allen Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte Beratung und Unterstützung anzubieten. Wir engagieren uns bereits seit über 20 Jahren für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Niedersachsen. Umso mehr haben wir uns gefreut, als wir 2021 den Zuschlag für die Koordinierungsstelle des landesweiten "Start Guides" - Programms erhalten haben. Es ist integrationspolitisch ein wichtiges Signal, dass die Landesregierung jetzt die Fortführung des Programms beschlossen hat.
Als Arbeitgeber erlebe der Caritasverband den Fachkräftemangel an vielen Stellen hautnah. In der Pflege, in der Behinderten-, Kinder und Jugendhilfe besteht ein Mangel an qualifiziertem Personal. "Auch wir bemühen uns darum, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte als Fach- und Nachwuchskräfte zu gewinnen", so Bensmann.
Hintergrund
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung fördert im Rahmen der Fachkräfteinitiative Niedersachsen und des Integrationsbündnisses ‚Niedersachsen packt an‘ mit dem Programm ‚Start Guides‘ seit Anfang 2021 landesweit 21 regionale ‚Start Guide‘-Projekte zur Arbeitsmarktintegration von internationalen Zugewanderten mit und ohne Fluchthintergrund. Die ‚Start Guides‘ beraten Zugewanderte und Betriebe passgenau bei der Anbahnung von Ausbildungen und Beschäftigungsverhältnissen und unterstützen beide Seiten durch praktische Hilfen bei der betrieblichen Integration sowie bei Fragen zum Aufenthaltsrecht oder zur Arbeitsmarktförderung.
Die ‚Zentrale Beratungsstelle ‚Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)‘ ist das Koordinierungsprojekt im ‚Start Guides‘-Netzwerk. Auf ihrer Projektwebsite www.zbs-auf.info stellt die ZBS AuF III rechtliche Fachinformationen in Form von Arbeitshilfen sowie eine umfangreiche FAQ-Liste zur Verfügung. Interessierte können zudem einen kostenlosen Newsletter zu Themen rund um die Arbeitsmarktintegration von internationalen Zugewanderten beziehen.