Caritas unterstützt Seebrücke-Appell
"Als Kirche und Caritas erinnern wir daran, dass die Pflicht zur Rettung von Menschen in Seenot im Völkerrecht verankert ist. Entweder der Staat nimmt sich dieser Aufgabe in ausreichender und glaubwürdiger Weise selbst an - das Gegenteil ist derzeit der Fall - oder der Staat muss nichtstaatliche Organisationen handeln lassen und sie unterstützen.", sagte der Caritas-Vorsitzende Diakon Dr. Gerrit Schulte in seiner Rede zur Seebrücke-Demonstration. Stattdessen würden Menschen, die in Not geratene Flüchtlinge im Mittelmeer retten, von staatlicher Seite behindert und kriminalisiert.
Die gebürtige Syrerin Najlaa Jlilati lebt seit 2015 in Osnabrück und arbeitet in der Frauenberatungsstelle. Sie berichtete in ihrer sehr bewegenden Rede von der großen Belastung der Frauen. Sie nähmen die Strapazen oft gemeinsam mit ihren Kindern und älteren Familienangehörigen auf sich. "Wir brauchen sichere Wege für Geflüchtete und geschützten Wohnraum für allein reisende Frauen und ihre Kinder", sagte Jlilati.
Viele europäische Städte in Europa unterstützen das Anliegen der Retter, indem sie sich als "sicherer Hafen der Zuflucht" anbieten (Berlin, Barcelona, Palermo, Valencia) . Zuletzt haben die Oberbürgermeisterin von Köln (parteilos) und die Oberbürgermeister von Düsseldorf (SPD) und Bonn (CDU) in einem gemeinsamen Brief an die Bundeskanzlerin angeboten, in Not geratene Geflüchtete zusätzlich aufzunehmen. Mit seinem Appell fordert das Bündnis Seebrücke Osnabrück jetzt den Rat der Stadt Osnabrück auf, sich dieser Initiative der Rheinstädte anzuschließen.