Der stv. Caritasdirektor Ulrich Kupczik betonte die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeitsmarktintegration von in Niedersachsen lebenden Geflüchteten.Foto: Caritas / Escher
Begleitet von wissenschaftlichen Fachvorträgen diskutierten Experten aus Arbeitsmarktprojekten, Jobcentern und Agenturen für Arbeit sowie ehrenamtlich Engagierte und Führungskräfte von Unternehmen aus ganz Niedersachsen hier über Stand und Handlungsbedarfe zur Erwerbsintegration Geflüchteter nach der Coronakrise und über Erfolg versprechende Handlungsansätze der künftigen Arbeits- und Ausbildungsförderung für diese Zielgruppe.
Minister Althusmann betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung einer guten Abstimmung zwischen allen an der Integrationsarbeit vor Ort beteiligten Kräfte. Mit Blick darauf, wie Geflüchtete auch nach der Corona-Pandemie weiter in den Arbeitsmarkt integriert werden können, sagte er: "Unsere bisherigen Investitionen in Sprachkurse und berufliche Qualifizierung sowie auch die persönlichen Anstrengungen der Geflüchteten selbst, sich gut zu integrieren, dürfen nicht umsonst gewesen sein. Das Niedersächsische Arbeitsministerium unterstützt deshalb im Rahmen des ‚Start Guides‘-Programms und weiterer Maßnahmen gezielt regionale Projekte, die Geflüchtete bei der Integration in Ausbildung und Beruf begleiten." Im Rahmen der aktuellen Förderprojekte und ihrer Vorläufer haben seit 2015 so bereits mehr als 25.000 Arbeitsmarkt-Beratungen für Zugewanderte (ca. 16.000) und für Unternehmen (ca. 9.000) stattgefunden. Insgesamt konnten mehr als 7.000 Ausbildungen, Arbeitsplätze sowie Praktika und berufsqualifizierende Maßnahmen begleitet und vermittelt werden. "In Zukunft geht es darum, die Erfolge, die wir bei der Arbeitsmarktintegration Geflüchteter bisher erreicht haben, auch über die Zeit nach Corona abzusichern", so der Minister weiter. "Denjenigen, die bisher noch keinen Einstieg in Ausbildung und Arbeit gefunden haben, wollen wir das noch zuverlässig ermöglichen. Mit dem ‚Start Guides‘-Fachtag wollen wir allen Beteiligten der Erwerbsintegration eine Gelegenheit bieten, sich im Kreis von Kolleginnen und Kollegen aus ganz Niedersachsen zu vernetzen und gleichzeitig dazu beitragen, erfolgreiche Handlungsansätze zu verbreiten."
Ulrich Kupczik, stellvertretender Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück e. V. betonte als Repräsentant der Trägerorganisation des "Start Guides"-Koordinierungsprojekts "Zentrale Beratungsstelle ‚Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)‘" die gesellschaftliche Bedeutung um die Arbeitsmarktintegration von in Niedersachsen lebenden Geflüchteten: "Die Integration in den Arbeitsmarkt ist ein wesentlicher Baustein für eine gelingende Integration. Die notwendigen Rahmenbedingungen für eine faire Teilhabe am Erwerbsleben zu schaffen, ist dabei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schon seit 2002 befasst sich der DiCV OS intensiv mit der Arbeitsmarktintegration von Asylsuchenden und Flüchtlingen. In diesem Kontext war der Verband auch an der Entwicklung entsprechender Bundesprogramme beteiligt. Der DiCV OS verfügt somit über eine langjährige qualifizierte Rechtsexpertise in diesem Themenfeld, die seit Anfang 2021 durch die Trägerschaft des Koordinierungsprojekts "Zentrale Beratungsstelle Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)" auch den vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium geförderten "Start Guides" sowie weiteren Multiplikatoren im Kontext der Fachkräftesicherung durch Zuwanderung zur Verfügung steht."