Migrationsberatung von erheblichen Kürzungen bedroht
Die AWO Bezirksverband Weser-Ems e.V., der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Exil e.V. und die Jüdische Gemeinde Osnabrück tauschten sich mit Dr. André Berghegger und Dr. Mathias Middelberg von der CDU und Manuel Gava von der SPD über die Bedeutung der Beratungsstellen und die Folgen der androhenden, massiven Kürzungen aus.
Die Beratungsangebote JMD und MBE werden in der Stadt und im Landkreis Osnabrück an sechs Anlaufstellen durch die Träger sichergestellt. Zugewanderte können auf die Unterstützung der Beratungsstellen zählen: Ob Sprach- oder Integrationskurse, Suche nach Arbeit oder Ausbildung, oder Beratung zu sozialen oder rechtlichen Belangen.
Der Bund will nun beide dieser Programme um jeweils bis zu 30% kürzen. Paradoxerweise trifft dieses Vorhaben mit der höchsten Zahl von Neuzugewanderten nach Deutschland seit der großen Fluchtbewegung nach dem II. Weltkrieg, darunter 1,2 Mio. Geflüchtete allein aus der Ukraine, zusammen.
Sowohl in der MBE als auch im JMD ist stetig ein steigender Beratungsbedarf zu sehen. In der MBE wurden 2022 verbändeübergreifend und bundesweit 315.000 Personen beraten und im JMD 120.000 junge Menschen aus 180 Nationen.
Alle Träger sind sich einig, dass die angedrohten Kürzungen von bis zu 30% die etablierten und bewährten Strukturen der Beratungsangebote massiv unter Druck setzen.
Die angekündigten Kürzungen hätten zur Folge, dass die Bedarfe der Menschen nicht mehr adäquat aufgefangen werden können. Fakt ist jedoch, dass diese weiterhin bestehen werden.
Gerade im Bereich der Integration übernimmt die Freie Wohlfahrtspflege eine zentrale Rolle und ermöglicht die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen - diese ist jedoch gefährdet, wenn an gut etablierten Beratungsstrukturen gespart wird.