Rollenwechsel: Sozialarbeiterinnen verkaufen Straßenzeitung „abseits“
Seit 1995 gilt die Straßenzeitung "abseits" als ein wichtiger und fester Bestandteil der SKM Wohnungslosenhilfe in Osnabrück. Alle acht Wochen erscheint eine neue Ausgabe. Sowohl Erfahrungsberichte und Lebensgeschichten von Menschen im sozialen Abseits, als auch Artikel über soziale Einrichtungen rund um Osnabrück sind Inhalte der Straßenzeitung. Sie wird in der Regel von wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen, sowie von Personen, die sich in einer finanziellen Notsituation befinden, verkauft.
Die zwei Mitarbeiterinnen der Caritas Fachambulanz Sucht, Clarissa Abromeit und Leona Kersting aus der Stadt- und dem Landkreis Osnabrück sind jetzt in die Rolle des Verkäufers geschlüpft. Normalerweise sind sie hauptamtlich im Bereich der "Arbeitsmarktorientierten Hilfen- Unterstützung von Langzeitarbeitslosen" tätig. Insgesamt drei Stunden haben die beiden Sozialarbeiterinnen versucht, die Straßenzeitschrift zu verkaufen. "Es gestaltete sich schwieriger als erwartet, den Kontakt zu potenziellen Käufern ausschließlich durch Blicke aufzunehmen" berichtete Clarissa Abromeit. Dennoch: im Ganzen konnten die beiden 33 Zeitschriften verkaufen und einen Betrag von 134,51 Euro als Spende für die Wohnungslosenhilfe sammeln. "Hut ab vor den Verkäufern, die wöchentlich oder in Ausnahmefällen sogar täglich die Zeitung verkaufen - und das bei Wind und Wetter ", so Leona Kersting. Einige Käufer gaben Beträge, ohne die Straßenzeitung zu kaufen. Andere kauften Zeitschriften, obwohl sie bereits eine hatten, um die Wohnungslosenhilfe dennoch zu unterstützen. Abschließend berichten die beiden von einer "interessanten Erfahrungen". Der Verkauf sei jedoch "nicht zu unterschätzen".