Die Zusammenarbeit ist besiegelt: Schulleiter Ludger Jansen und Caritas-Geschäftsführerin Carina Uhlen (dritte von links) haben eine Vereinbarung zur Suchtprävention abgeschlossen. Die praktische Umsetzung leisten Tanja Flade (links) und Daniela Rauen.
Kooperationen mit außerschulischen Partnern gehören heutzutage zum Schulleben dazu. Die Ratsschule Melle hat jetzt eine besondere Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück gestartet. Im Mittelpunkt steht die Suchtmittelprävention für die Acht- bis Zehntklässler. Schulleiter Ludger Jansen und Caritas-Geschäftsführerin Carina Uhlen unterzeichneten jetzt die Vereinbarung.
Seit Februar ist Tanja Flade von der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation Osnabrück als Schulsozialarbeiterin in der Ratsschule tätig - und diese Zusammenarbeit war ein guter Ausgangspunkt für weitergehende Vereinbarungen. Mit ihrer Caritas-Kollegin Daniela Rauen und Lehrkräften beriet sie, was an Präventionsprojekten für die Schule in Frage käme. Daraus entwickelte die Runde altersgerechte Angebote für die drei Jahrgangsstufen.
"Die Vereinbarung ist genau auf die Ratsschule zugeschnitten", betont Uhlen. Wie sieht diese nun im Einzelnen aus? Die Achtklässler lernen den so genannten Klarsichtparcours kennen. Der Stationslauf dreht sich um Alkohol und Nikotin. Dabei geht es aber nicht nur um die Vermittlung von Informationen, berichten Rauen und Flade. Genauso bietet der Parcours Hilfestellung, damit Jugendliche bei Sorgen oder Belastungen Alternativen zum Suchtmittelkonsum finden. Das Angebot trägt auch dazu bei, Mitmenschen zu helfen, wenn diese bei Problemen etwa übermäßig zum Glas greifen wollen. Lehrkräfte nehmen außerdem an einer Fortbildung für den Klarsichtparcours teil.
Die Neunt- und Zehntklässler erhalten hingegen Besuch von einem ehemaligen Abhängigen. Die Schülerinnen und Schüler lernen aber mehr als nur dessen Suchtgeschichte kennen, erläutert Monika Schnellhammer, Leiterin der Fachambulanz. Experten moderieren das Gespräch, so dass die Jugendlichen viel über Ursachen, Motive und Risikofaktoren von Suchterkrankungen erfahren.
Caritas und Schule versprechen sich viel von der Vereinbarung, deren Inhalte auch in den Unterricht eingebaut werden. Dadurch, dass junge Menschen frühzeitig Kontakt zur Suchtberatung erhalten, sinkt die Hemmschwelle, wenn sie tatsächlich einmal Unterstützung benötigen, ist Rauen überzeugt. Dazu werden die Kompetenzen der jungen Menschen noch in anderer Hinsicht gestärkt, sagt Jansen: "Das soziale Lernen ist mindestens genauso wichtig wie die Vermittlung der schulischen Inhalte."
Ansprechpartnerin: Monika Schnellhammer, Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation Osnabrück, MoSchnellhammer@caritas-os.de, 0541 341-410