Student Christoph Machens (rechts) testet die Rauschbrille am Stand von Caritas und Diakonie an der Uni Osnabrück.Foto: Caritas/Pagnoux
"Ich fahre Fahrrad statt Auto, dann kann ich trinken": Alkoholisiert aufs Rad - dieses Thema betrifft häufig auch Studierende, wenn sie von einer Party nach Hause fahren. Deshalb luden die Fachstelle Sucht des Diakonisches Werkes und die Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation des Caritasverbandes am heutigen Dienstag Studierende und andere Interessierte ein, im Eingangsbereich der Mensa am Schlossgarten in Osnabrück einen Alkoholrausch mit einer Rauschbrille zu simulieren und ihre Geschicklichkeit, Reaktionsfähigkeit und Motorik im alkoholisierten Zustand zu testen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der bundesweiten "Aktionswoche Alkohol" vom 13. bis 21. Mai statt. Die Aktionswoche steht wie immer unter dem Motto "Alkohol? Weniger ist besser!" und widmet sich in diesem Jahr speziell dem Thema "Kein Alkohol unterwegs!"
"Durch die veränderte Wahrnehmung mit Hilfe der Rauschbrille im ,klaren Kopf‘ können die Studierenden interaktiv mehr über die Risiken des Alkoholkonsums und die Teilnahme am Straßenverkehr erfahren und ihr eigenes Konsumverhalten kritisch überdenken", erläuterte Diakonie-Mitarbeiterin Nadine Nietiet das Ziel der "Rauschbrillen-Aktion". Sandra Pagnoux vom Caritasverband ergänzte: "Ziel ist es, die Teilnehmenden dafür zu sensibilisieren, wie gefährlich es für sie selbst und andere sein kann, wenn sie alkoholisiert aufs Fahrrad steigen. Vielen ist das zu wenig bewusst."
Am Infostand von Caritas und Diakonie konnten sich die Studierenden außerdem über die aktuellen Regelungen zum Thema Alkohol und Straßenverkehr informieren und ihre Meinung zur aktuellen Grenze von 1,6 Promille für Fahrradfahrer in einem Voting abgeben. So wie der 23-jährige Christoph Machens, der Soziale Arbeit studiert und auch die Rausch-Simulation testete. "Fahrrad fahren ist wie zu Fuß gehen", lautete seine Meinung. "Man denkt gar nicht darüber nach. Aber die 1,6 Promille finde ich schon zu hoch!" So wie die meisten Studierenden stimmte er beim Voting im Bereich 0,5 bis 0,99 Promille auf dem Fahrrad ab. Ein anderer Student unterstützte diese Meinung auch, wobei er meinte, die Grenze dürfte nur minimal über der 0,5-Promille-Grenze für Autofahrer liegen.