Hilfe beim Ankommen
Das Team der Migrationsberatung bietet Hilfe für Ankommende.Hermann Pentermann
Menschen kommen aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland. Manche suchen hier neue Lebensperspektiven, andere Zuflucht vor Verfolgung und Krieg. Gemeinsam ist all diesen Personen, dass sie viele Fragen haben. Antworten gibt der Migrationsdienst der Caritas. Er unterstützt Ankommende bei den Themen Finanzen, Schule und Ausbildung, Sprache, Arbeit, Wohnen, Aufenthalt und Freizeit.
Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat das Osnabrücker Caritas-Team der Migrationsberatung alle Hände voll zu tun. "Schon in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn sind Menschen aus der Ukraine bei uns in die Beratungsstelle gekommen und haben Hilfe gesucht," erklärt Maren Wilmes, Leiterin des Fachbereichs Migration beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück. Sie erklärt: "Wir haben schnell reagiert und eine tägliche Sprechstunde für Geflüchtete aus der Ukraine etabliert. In der Anfangszeit kamen täglich 40-50 Personen in unsere Beratungsstelle in die Johannisstraße." Das Team habe in dieser Situation von den Erfahrungen aus dem Jahr 2015 profitiert. "Auch da war der Ansturm auf unser Angebot groß. Diese große Nachfrage war damals komplett neu für uns. Wir mussten erstmal die passenden Strukturen und Angebote schaffen, um die hilfesuchenden Menschen gut begleiten zu können", erinnert sich die Fachfrau. Neben dem Knowhow aus der ersten großen Fluchtbewegung, profitierte die Osnabrücker Migrationsberatung auch durch das breit aufgestellte Team. Mohammad Brim kam selbst im Jahr 2015 als Flüchtling aus Syrien. Heute arbeitet er in der Flüchtlingssozialarbeit der Caritas und weiß genau, welche Themen die Menschen bewegen.
Auch eine Migrationsberaterin des jüdischen Wohlfahrtsverband bereichert das Team. Sie stammt aus Odessa und beherrscht die ukrainische Sprache. "Von dieser Vielfalt im Team profitieren natürlich die Ratsuchenden und auch die Mitarbeitenden selbst", betont Maren Wilmes.
Auch jetzt ist der Hilfebedarf nach wie vor groß: "Die Ukrainer suchen Unterstützung im Integrationsprozess: Vor allem Schule, Kita und Freizeit sind aktuell Themen, die sie beschäftigen."
Syrien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Eritrea, Bulgarien und Rumänien - aus diesen Ländern stammen, neben den Ukrainern, die meisten hilfesuchenden Frauen und Männer in und um Osnabrück. "Die rechtlichen und politischen Voraussetzungen sind anders als bei den ukrainischen Geflüchteten, viele durchlaufen ein langes Asylverfahren und warten lange Zeit auf einen sicheren Aufenthalt, eine Arbeitserlaubnis und einen Sprachkurs", erläutert Wilmes. Sie hebt hervor: "Die Themen sind unterschiedlich, nicht aber unser Anspruch: Wir unterstützen alle Hilfesuchenden gleichermaßen, in Deutschland gut anzukommen und schaffen Zugänge zu Behörden, Bildungseinrichtungen, Sprache, Vereinen und Kultur.