Aktionstag Glücksspielsucht am 25. September
Der Aktionstag Glücksspielsucht steht 2024 unter dem Motto "Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst". 24 niedersächsische Glücksspielfachkräfte werden landesweit mit Aktionen auf die Risiken des vermeintlich harmlosen Wettvergnügens aufmerksam machen. In Osnabrück wird eine Aktion in der Mensa am Westerberg in der Mittagszeit angeboten.
Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano oder bwin ist allgegenwärtig - ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln mehr als 19% der Sportwettenden eine Glücksspielstörung . Was als harmloses Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.
"Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib - sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und vermitteln insbesondere jungen Menschen fälschlicherweise das Gefühl, mit ihrem Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können," erklärt Katharina Szoltysik, Fachkraft für Glücksspielsucht beim Caritasverband Osnabrück. Doch der Ausgang eines Fußballspiels ist nicht vorhersehbar. Ein Gewinn ist niemals garantiert und die Verluste können massiv sein. Am Ende geht der eigentliche Spaß am Sport verloren, denn wirklich guter Sport braucht keine Wetten."
Um die niedersächsische Bevölkerung für die Risiken von Sportwetten zu sensibilisieren, sind am diesjährigen Aktionstag gegen Glücksspielsucht 24 Glücksspielfachkräfte landesweit mit unterschiedlichen Aktionen im Einsatz. Sie informieren die Öffentlichkeit über kostenlose und anonyme Beratungsangebote und setzen sich für Präventionsarbeit ein. Ein besonderes Highlight des Tages ist der Präventionsparcours Abgezockt!, der an der Universität Osnabrück von der Caritas durchgeführt wird. Die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Schirmherrschaft für den Parcours übernommen.
"Prävention ist der Schlüssel, um das Risiko einer Glücksspielsucht zu reduzieren und Betroffene rechtzeitig zu unterstützen. Besonders junge Menschen sind anfällig für die Verlockungen des Glücksspiels. Es ist entscheidend, dass wir frühzeitig aufklären und den Schutz sicherstellen," betont Ministerin Behrens. Im vergangenen Jahr erreichte der Abgezockt!-Parcours über 1.600 Jugendliche und junge Erwachsene, die für die Gefahren von Glücksspielen sensibilisiert wurden.