Eine Suchterkrankung wirkt sich häufig auch aufs Berufsleben auf. Zugleich nimmt das das Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle ein, weil Kollegen in schwierigen Lebenssituationen oft besser als andere in der Lage sind, Betroffene zu erreichen. In diesem Wissen haben nun zwölf Männer und Frauen in der Fachklinik Hase-Ems in Haselünne ihre Ausbildung zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer abgeschlossen. Angeboten wird der Kurs regelmäßig vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück. Die nächste Ausbildung startet am 21. August.
"Der Kurs zeichnet sich durch eine sehr hohe Praxisnähe aus", sagt Marion Fröhlich von der Stabsstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück. "Die Ausbildung findet in einer unserer Rehakliniken statt, sodass neben der Besichtigung der Klinik auch der direkte Kontakt zu und der Austausch mit Patienten einen großen Raum einnehmen." Dieser Aspekt stellt ein Alleinstellungsmerkmal der Ausbildung dar.
Gut vorbereitet
Die Absolventen des letzten Kurses zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer vor der Fachklinik Hase-Ems.Caritas
Die Absolventen des gerade beendeten Kurses kommen aus den unterschiedlichsten Branchen und Unternehmen. Sie profitieren dadurch auch vom Austausch untereinander. "Für meine zukünftige Rolle als betriebliche Suchtkrankenhelferin fühle ich mich gut vorbereitet und sensibilisiert. Von dem Wissen und der Erfahrung meiner Ausbildungsgruppe sowie der Referenten, die uns auch nach Ende der Ausbildung beratend zur Seite stehen, profitiere ich in hohem Maß", betont Kursteilnehmerin Petra Strunk von der Sparkasse Osnabrück.
Der Kurs zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer richtet sich an Mitarbeitende, die sich im Arbeitsfeld Suchtprävention und -hilfe engagieren möchten, sowie an Funktionsträger, Betriebsräte und interessierte Beschäftigte. In drei Ausbildungsblöcken erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes über Suchtmittel und Behandlungsmöglichkeiten sowie über strukturelle und juristische Bedingungen im Betrieb.
Gesundes Arbeitsklima
Zudem erhalten sie eine Schulung in wesentlichen Formen der Gesprächsführung. Suchtkrankenhelfer sind wichtige Ansprechpartner für Betroffene und ermöglichen ein frühzeitiges, effektives und kostensparendes Eingreifen in einen sonst langandauernden und oft zerstörerischen Suchtprozess. "Letztendlich leisten wir mit der Ausbildung einen Beitrag für ein gesundes und effektives Arbeitsklima", betont Marion Fröhlich von der Caritas. "Erst kürzlich hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler dafür geworben, Menschen mit Suchtproblemen mit passenden Hilfsangeboten früher zu erreichen als bisher. Betriebliche Suchtkrankenhilfe ist ein Schritt in diese Richtung."
Eine Anmeldung für den am 21. August startenden Ausbildungsgang ist noch bis zum 15. August möglich. Informationen und Anmeldung unter www.gesunder-erfolg.de oder bei Marion Fröhlich, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung beim Diözesancaritasverband, mfroehlich@caritas-os.de.