Möglich wurde dieses neue, inklusive Arbeitsangebot der St.Lukas Qualifizierung und Arbeit Caritas GmbH durch einen Neubau des St. Lukas Hauskaffee`s im Rahmen der umfangreichen Sanierungsarbeiten des Seniorenzentrums St. Raphaelstift. Viel Wert wurde dabei auf eine moderne Gestaltung gelegt, denn die Gäste sollen sich in dem gemütlichen Ambiente wohlfühlen.
"Menschen mit Behinderungen gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist bestimmt für sie eine besondere Herausforderung im gastronomischen Service zu arbeiten, aber ich freue mich über diese Form der Wertschätzung, dass man ihnen zutraut, diese Aufgaben zu erfüllen", sagte die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte für den Landkreis Emsland, Ursula Mersmann. Dazu ein Beispiel: Michelle Bose war bisher in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen tätig. Nun arbeitet sie, wie mehrere ihrer Kolleginnen und Kollegen im Service des neuen Cafés. Gemeinsam versorgen sie die Gäste mit einer breiten Palette von Getränken, Kuchen und kleinen Speisen und vielen anderen Leckereien am Vormittag, Mittag und Nachmittag (Montag und Dienstag 13.30 bis 17 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr). Begleitet werden sie von Fachkräften, die zum Teil über langjährige Erfahrungen in der Gastronomie und über eine sonderpädagogische Zusatzausbildung verfügen.
Sie dekorieren gemeinsam mit viel Liebe zum Detail die Tische und nehmen Bestellungen auf, die dann in der offenen Küche zubereitet werden. Innerhalb des neuen St. Lukas Hauskaffee`s gibt es zudem einen separaten Raum, beispielsweise für kleine Geburtstagsfeiern und Besprechungen. "Das ist ein ganz besonderer Tag für unsere Stadt, denn dieses Haus wird mit dem St. Lukashauskaffee für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich und hier arbeiten Menschen mit einer Beeinträchtigung und das freut mich ganz besonders", freute sich Bürgermeister Daniel Thele. Diesen Worten schloss sich der stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des St.Raphael Stift und Bauherrenvertreter Lammers gerne an. Er betonte das dieses Kaffee eine Bereicherung für alle in und um Werlte darstellt. Neu sind für die Beschäftigten des St. Lukas Hauskaffee`s auch die Arbeitszeiten.
Kundenorientierte Öffnungszeiten erfordern besondere Flexibilität
Für die Beschäftigte Michaela Averdung ist das nach eigenen Worten kein Problem. "Ich bin gelernte Köchin und kenne das schon. Ich arbeite dann mal an einem Samstag oder Sonntag und habe dafür mal einen Tag in der Woche frei", sagt sie. Der Geschäftsführer der St. Lukas Qualifizierung und Arbeit Caritas GmbH Heinz-Bernhard Mäsker machte deutlich, dass die Einrichtungen, den klaren, gesetzlichen Auftrag hätten, Menschen mit Behinderungen Teilhabe am Arbeitsleben zu generieren. "Das kann an einem unserer vier Werkstattstandorte im nördlichen Emsland sein, oder aber noch besser in unserem neuen Ladengeschäft "St. Lukas Hausmarke" in Papenburg oder eben diesem neuen "St. Lukas Hauskaffee im Herzen der Stadt Werlte", betonte Mäsker. Dabei verwies er auf ein neues Förderprogramm vom Land Niedersachsen, dass im Jahr 2021 aufgelegt wurde und diese arbeitsmarktnahen Arbeitsplätze speziell fördert. Gepaart mit einem Zuschuss des Caritasverbandes der Diözese Osnabrück konnte nach rund siebenjähriger Planung und Entwicklung des Konzeptes grünes Licht für dieses eindrucksvolle Vorhaben gegeben werden. "Wir haben den Rahmen geschaffen, nun geht es darum hier gemeinsam mit den Beschäftigten und Fachkräften den Geist der Inklusion zu leben", so Mäsker weiter und bedankte sich noch einmal bei allen die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben recht herzlich. Die beiden Geistlichen Karlheinz Fischer (Katholische Kirchengemeinde St. Sixtus) und sein evangelischer Amtskollege Uwe Hill segneten die neuen Räume und das Kreuz. Auch der Geschäftsführer vom St. Raphaelstift André Diecks sieht in dem neuen Café einerseits eine Öffnung des Hauses nach Außen, aber auch die Möglichkeit, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich dort mit ihren Angehörigen oder auch untereinander treffen können. "Das ist ein echter Mehrwert für unsere Einrichtung, die dazu beiträgt, dass Menschen die sonst nicht so zu uns kommen würden, hier den Kontakt zu unserer Einrichtung finden", so Diecks abschließend.