Pfarrer Jan Wilhelm Witte und Pastorin Christina Richter bei der Einsegnung der neuen Krankenwohnung in der Bürgermeister-Kreke-Straße 7 in Bersenbrück.Caritas / Urte Tegtmeyer
Die Krankenwohnung und zwei neue Übergangswohnungen wurden heute in einem vom Stephanswerk errichteten Neubau an der Bürgermeister-Kreke-Straße eingesegnet. Die Krankenwohnung ist ein Modellprojekt für Wohnungslose im ländlichen Raum, die hier ihre Krankheiten auskurieren können. Sie war bislang in Ankum angesiedelt.
Hinzu kommen zwei neue Übergangswohnungen, in denen Obdachlose ein Zuhause auf Zeit finden. Günter Sandfort, stellvertretender Caritasdirektor betonte: "Neben den ganz konkreten neuen Angeboten für Wohnungslose, freue ich mich besonders über das 35-jährige Bestehen der Wohnungslosenhilfe der Caritas, das wir hier heute auch feiern. Diese langjährige Unterstützung von Menschen ohne Obdach liegt uns sehr am Herzen."
Sonja Korosa von der Wohnungslosenhilfe der Caritas hob die Vorteile des gebündelten Angebots heraus: "Die direkte Anbindung an die Caritas-Beratungsstelle wird positive Effekte haben - sowohl für die Krankenwohnung als auch für die Klienten der neuen Übergangswohnungen. Die Wege sind kürzer und vereinfachen den Kontakt untereinander. Außerdem können Klienten selbständig die Küche in der Beratungsstelle aufsuchen, soziale Kontakte knüpfen, mal einen Kaffee gemeinsam trinken und damit ein bisschen der Einsamkeit entkommen, die das Leben auf der Straße oft mit sich bringt."
Nach der Einsegnung der neuen Räumlichkeiten durch Pfarrer Jan Wilhelm Witte von der Pfarreiengemeinschaft Hasegrund in Bersenbrück und Pastorin Christina Richter von der St. Petrus Gemeinde in Quakenbrück wurde mit den Klienten gefeiert. Die Wohnungslosenhilfe hatte für den Nachmittag eine Tierärztin, eine Allgemeinmedizinerin sowie eine Friseurin eingeladen. Sie standen den Klienten zur Behandlung bzw. zur Behandlung ihrer Tiere sowie zum Haare schneiden zur Verfügung.
Insgesamt unterhält der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück zehn sogenannte Übergangswohnungen in Ankum, Fürstenau, Bersenbrück und Quakenbrück. Die Übergangswohnungen werden vom Caritasverband angemietet und an dann ehemalige Wohnungslose weitervermietet. Die Bedeutung dieses Modells erläutert Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück: "Wir übernehmen die Kommunikation mit dem Vermieter und unterstützen die ehemaligen Obdachlosen in ihrem neuen Wohnumfeld. Ziel ist, ein eigenständiges Leben zu ermöglichen."
In der Ambulanten Hilfe in Bersenbrück wurden im vergangenen Jahr 29 Personen langfristig unterstützt. Weitere 100 Fälle erhielten Hilfe in Form von kurzfristigen Beratungsprozessen. In der Krankenwohnung in Ankum wurden 22 Klienten seit Bestehen Ende 2017 betreut.