„Mieterhöhungen um fast 50% sind asozial“
Mieterhöhungen nach sogenannter energetischer Sanierung sind legal, üblich - und mittlerweile vielerorts ein großes Problem, da die neuen Mieten für viele Mieter unbezahlbar werden.
"Dass ausgerechnet die Wohnbaugesellschaft Vonovia in Osnabrück ein besonders krasses Beispiel liefert, ist nicht akzeptabel," stellt Caritasdirektor Franz Loth klar.
Über einen Beitrag in der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 9.11. wurde bekannt, dass die Vonovia von einigen Mietern eine Steigerung der Miete um 47% verlangt. Loth dazu: "Das ist schlicht asozial. Mit den betroffenen Wohnungen ist eine soziale Verantwortung verbunden, der sich die Vonovia offenbar nicht bewusst ist."
Auch Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, fordert von der Vonovia, dringend andere Lösungen zu finden: "Nicht alles, was man gesetzlich darf, muss man auch umgesetzt werden. Wenn Härtefälle entstehen, müssen andere Lösungen gefunden werden. Das erwarte ich gerade von einem so mächtigen Konzern."
Schnellhammer und Loth begrüßen, dass die Stadt Osnabrück plant, Gespräche mit der Vonovia zu führen: "Oberstes Ziel muss es sein, dass niemand durch das skandalöse Geschäftsgebahren der Vonovia seine Wohnung verliert." Hier sind in der Tat auch die Stadt und die Solidargemeinschaft gefragt. Notfalls müssen die Mietobergrenzen angehoben werden, wenngleich es eigentlich unsäglich ist, das die Gewinnmaximierung des DAX-Unternehmens zu Lasten der Steuerzahler geht." "Zudem", so Loth, "sind auch die Bundestagsabgeordneten der Region gefordert, gesetzliche Regelungen anzustoßen, die diese Entwicklungen verhindern."
Die Caritas legt seit längerem den Finger auf das wachsende Problem der Wohnungsnot. Bereits im Jahr 2016 hat der Verband eine Resolution verabschiedet, die konkrete Forderungen und Vorschläge enthält. Aktuell steht das bundesweite Jahresthema der Caritas unter dem Motto "Jeder Mensch braucht ein Zuhause".