Die Mitarbeiter der Caritas und Dolmetscher betreuen die Migranten vor der Impfung.Caritas / Birte Hoppe
100 Impfwillige waren bei der Caritas in der Johannisstraße für den Mittwoch angemeldet, knapp 140 Personen sind tatsächlich gekommen, davon ca. 90 Prozent mit Migrationshintergrund. Den Erfolg der Impfkampagne sieht Maren Wilmes, Leiterin des Fachbereichs Migration beim Caritasverband Stadt und Landkreis Osnabrück, in dem niederschwelligen Angebot für Migranten: Sie benötigen keine Anmeldung, werden von Dolmetschern begleitet, bewegen sich im Gebäude der Caritas in vertrauter Umgebung und werden den gesamten Impfprozess über von ihnen bekannten Mitarbeitern der Caritas unterstützt, die auch beim Ausfüllen der Formulare helfen und letzte Fragen beantworten.
"Ein erstes Impfangebot in den Flüchtlingsunterkünften ist vor zwei Monaten eher mäßig angenommen worden", erklärt Wilmes. Von daher habe man jetzt einen zweiten Versuch gestartet und einen etwas anderen Weg gewählt. Obwohl der allgemeine Trend bei den Impfungen rückläufig ist, haben sich nun viele impfen lassen. "Unsere Zielgruppe waren in erster Linie zugewanderte Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Aber wir haben auch Werbung über Social Media und im eigenen Haus gemacht und so Zielgruppen anderer Beratungsdienste erreicht", erläutert Wilmes, die in Kooperation mit der Flüchtlingskoordinierungsstelle der Stadt, der Malteser Migranten Medizin und Outlaw diesen Termin organisiert hat.
Impfwillige wurden vor dem Haus von Mitarbeitern der Caritas begrüßt. Sie bekamen Unterstützung beim Ausfüllen der notwendigen Formulare wie Aufklärung zur Impfung und Einverständniserklärung. Diese Vordrucke waren in mehreren Sprachen verfügbar. Zusätzlich gab es Dolmetscher vor Ort, die noch fehlende Informationen übersetzen konnten. Im Gebäude war in einem Trakt die Impfstation aufgebaut worden. Hier arbeitete das mobile Impf-Team vom Osnabrücker Impfzentrum. "Es war uns wichtig, dass die Menschen, die hier zum Impfen kommen, sich die ganze Zeit gut unterstützt und sicher fühlen", betont Wilmes. Die hohe Resonanz zeigt, dass dies gelungen ist.