Automaten-Apps auf dem Handy, Tipplisten im Sportverein, Glücksspielelemente in Computerspielen: Die Hürde zum Spieleinstieg ist niedrig. Immer mehr Kinder und Jugendliche verbringen ihre Zeit mit Glücksspielen. Viele glauben, dass sie nicht süchtig werden, aber das ist eine Illusion. Hat man zur falschen Zeit, am falschen Ort, in der entsprechenden seelischen Verfassung konsumiert oder gespielt, kann eine Suchterkrankung entstehen. Im Gehirn finden Veränderungen statt, die sich schleichend entwickeln und ein Leben lang anhalten.
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht macht die Fachambulanz Sucht des Caritasverbands für die Stadt und den Landkreis Osnabrück auf die Gefahren aufmerksam und hat einen Fachvortrag zu diesem Thema organisiert. Am Mittwoch, den 27. September zwischen 17.30 bis 19.30 Uhr informiert Sabine Lottermoser, leitende Ärztin der Fachklinik St.Vitus in Visbeck, wie eine Suchterkrankung entsteht. Die Veranstaltung mit dem Titel "Glücksspielsucht hat viele Gesichter. Neurobiologie der Sucht" findet in der Volkshochschule Osnabrück statt. Im Anschluss informiert Katharina Szoltysik von der Caritas-Fachambulanz Sucht über die Hilfemöglichkeiten bei Problemen mit Glücksspiel. Professionelle, Betroffene und Angehörige sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Anmeldung: www.vhs-os.de
Hintergrund
Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist es laut Jugendschutzgesetz untersagt an Glücksspielen teilzunehmen, trotzdem steigt laut der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) die Zahl der teilnehmenden Jugendlichen an. Bereits 36% der 16- bis 17-jährigen Jugendlichen haben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen. Dabei ist die Gruppe der Jugendlichen besonders gefährdet für die Entwicklung glücksspielbezogener Probleme. Je früher der Zugang zum Glücksspiel, desto größer ist die Gefahr ein problematisches Verhalten zu entwickeln.