"Eine sorgende, lebendige Gemeinde sollte hinschauen, sich beteiligen, Türen öffnen, Begegnung anbieten." Mit diesen Worten lud das GemeindeTeam St. Bartholomäus Schwagstorf mit der Anwaltschaft "In Zukunft solidarisch Handeln" zu einem Informationsabend mit Monika Sewöster-Lumme, der Geschäftsführerin der Caritas-Konferenzen in der Diözese Osnabrück (CKD) ein. CKD ist ein Netzwerk von Ehrenamtlichen für Ehrenamtliche, das seit Mai 2015 das Türöffnerprojekt in Wellingholzhausen begleitet mit dem Schwerpunkt Besuchsdienst.
Erfahrungen zur Aktion Türöffner
Frau Sewöster-Lumme ist im Orga-Team und berichtete anhand einer Powerpointpräsentation über ihre Erfahrungen mit der Modellaktion "Türöffner". Am Ende des Abends beschlossen die Anwesenden, unter anderem anhand des Veranstaltungskalenders eine Ist-Stand-Analyse für Schwagstorf zu erstellen. Dabei sollen alle Zielgruppen wie Familien, Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, kranke Menschen, Sterbende und Trauernde, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund in den Blick genommen werden.
Angebote machen für Menschen, die Unterstützung benötigen
Angelika Wencker, Rita Athmer und Maria Kohrmann-Unfeld wollen zunächst ermitteln, was für die jeweiligen Zielgruppen angeboten wird und wo Handlungsbedarf besteht.
"In Wellingholzhausen fielen die hochaltrigen, immobilen Menschen durch das Raster", so Frau Sewöster-Lumme. "Wir brauchten Ansprechpartner, die uns sagten, wer Hilfe braucht und nahmen Kontakt zur Sozialstation und zu Altenhilfeeinrichtungen auf." Diese sehen tagtäglich die Bedürftigkeit und erstellen anonymisierte Profile, mit denen es möglich ist, Hilfe und Begleitung gezielt anzubieten.
Netzwerke knüpfen
Das Schwagstorfer GemeindeTeam hatte im Vorfeld bereits Kontakte zur Caritas-Sozialstation und zu Altenpflegeeinrichtungen geknüpft und positive Rückmeldungen bekommen. Als Vertreterin des Reginenstiftes bestätigte Christel Gerweler den enormen Bedarf an Einzelbesuchen. "Wir arbeiten biographisch" erklärte sie und legte beispielhaft Personenprofile vor. Die Interessen und Wünsche der hochaltrigen Menschen reichen vom Vorlesen, Kartenspielen, Spazierengehen, Gesellschaftsspielen bis zum Cafe´- oder Eisdielenbesuch und plattdeutschen Gesprächen.
Das Orga-Team, bestehend aus fünf bis sechs Personen, die kirchengemeindlich und/oder kommunal engagiert sind, hat die Aufgabe, für die individuellen Profile Türöffner zu suchen. In Wellingholzhausen wurden alle Gruppen und Verbände angesprochen. Man ging zum Beispiel in die KFD-Generalversammlung oder in Sportvereine. Die Türöffner sind bunt gemischt und kommen aus allen Altersgruppen.
Viele können viel bewirken
Weiterhin gehören die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen, das Spenden sammeln und die Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben des Orga-Teams. Schließlich ging die Referentin noch auf den Versicherungsschutz ein.
Wichtig sei es, von Anfang an die Gemeinde mit einzubeziehen, getreu dem afrikanischen Sprichwort: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.
Für Schwagstorf soll nun zunächst die Ist-Stand-Analyse erstellt werden, um herauszufinden, wo Türöffner gebraucht werden.
Wer sich für das Projekt interessiert, kann sich an Angelika Wencker (Telefon 05901 1753) und Maria Kohrmann-Unfeld (Telefon 05901 579) wenden.
Quelle: Bersenbrücker Kreisblatt