Die Broschren zum Telefondienst können bestellt werden. CKD
Viele Senioren sehnen sich nach mehr Kommunikation, gerade nach einem Jahr Corona-Pandemie mit seinen vielen Kontaktbeschränkungen. Dafür hat die CKD, das Caritas-Netzwerk von Ehrenamtlichen im Bistum Osnabrück, das Projekt "FERNgespräche" ins Leben gerufen. In der Coronakrise müssen sich die vielen ehrenamtlichen Besuchsdienste in Kirchen und Gemeinden neue Wege suchen, um ihr Engagement auszuüben. Hausbesuche sind schwierig zu realisieren. Hierbei rückt das alt vertraute Telefon wieder mehr in den Fokus. Die CKD unterstützt die Ehrenamtlichen mit einer gezielten Online-Fortbildung. Die Referentin Sabine Mierelmeier, Validations- und Körpertrainerin, erarbeitet in einem dreistündigen Seminar, wie ein positiver "Besuch" mit dem Telefon auf jeden Fall gelingt.
"Je klarer ich als Anrufer mir über meine Rolle und das Verhältnis von Nähe und Distanz in diesen FERNgesprächen bin, desto leichter kann ich mit schwierigen Gesprächssituationen umgehen", erklärt Mierelmeier. Telefonieren kennt zwar jeder, aber ein FERNgespräch ist eben kein privates Telefonat. "Sie können sich trotz einer vorherigen Anmeldung nicht sicher sein, in welcher Stimmungslage sich ihr Gegenüber befindet." Daher wird in Gruppensimulationen erarbeitet, wie der
Anrufer auf Schweigen, starke Emotionen und Monologe reagieren kann, um dem gesamten Telefonat dennoch eine positive Wendung zu geben.
Ursula Störbrock engagiert sich seit ihrer Pensionierung vor elf Jahren für die Kirchengemeinde St. Jakobus der Ältere in Glane bei Bad Iburg. Mit bereits bekannten Senioren findet sie immer ein Gesprächsthema. Bei Neuzugängen gestaltet sich der Einstieg manchmal schwieriger, deswegen hat sie am ersten Online-Kurs zum telefonischen Besuchsdienst teilgenommen. "Jetzt fühle ich mich gut vorbereitet, um auch bei älteren Menschen anzurufen, die ich noch nicht kenne." Störbrock fand den aktiven Austausch mit den anderen Teilnehmenden sehr bereichernd und hat viele neue Impulse und Tipps von der Referentin bekommen. "Wichtig ist, dem Anrufer gegenüber zugewandt zu bleiben und ein angenehmes Gefühl zu behalten - egal, mit was man konfrontiert wird!" so Störbrock.
Monika Sewöster-Lumme, Geschäftsführerin der CKD für die Diözese Osnabrück, erläutert: "Mit unseren rund 60.000 Ehrenamtlichen im deutschlandweiten CKD-Netzwerk haben wir seit Jahrzehnten eine große Kompetenz im Bereich Besuchsdienst. Die Fortbildung dient als Türöffner, um auch schon mit einem kurzen Telefonat, Nähe zu schaffen. Dieses Medium wurde in der Vergangenheit wenig genutzt, bietet aber im Vergleich zum persönlichen Besuch auch Vorteile: wir können viel mehr Kontakte halten, so dass wir nach Corona nicht auf den Einsatz verzichten wollen." Ergänzend zum Workshop bietet die CKD-Geschäftsstelle gegen eine Schutzgebühr von zwei Euro eine 16-seitige Broschüre mit Anregungen zur Gestaltung von FERNgesprächen an. Die Fortbildung ist für Interessierte kostenlos. Anmeldungen nimmt die CKD-Geschäftsstelle unter der Telefonnummer 0541/34978-152 oder der Mailadresse ssteinkamp@caritas-os.de
Die nächsten Termine:
8. Juni 2021 14.00 - 17.00 Uhr
24. Juni 2021 10.00 - 13.00 Uhr